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Unternehmensergebnis   12.03.2025 08:00:15

Autoneum steigert Profitabilität trotz Autokrise

Winterthur (awp) - Autoneum ist im letzten Jahr trotz der Krise in der Automobilindustrie profitabler geworden. Für die Aktionäre des Winterthurer Automobilzulieferers gibt es nun eine höhere Dividende.

Der Hersteller von Autoteppichen, Innenraumverkleidungen und Hitzeschutzschilder steigerte 2024 die operative Marge auf 5,3 von 4,6 Prozent, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst. In Franken nahm der ausgewiesene EBIT um 17 Prozent auf 125,0 Millionen Franken zu.

Der Anstieg ist umso bemerkenswerter, weil im Vorjahr der operative Gewinn von Sondereffekten in die Höhe getrieben worden war. Damals hatte es insbesondere einen Sondergewinn wegen des günstigen Erwerbs von Borgers Automotive gegeben.

Unter dem Strich stieg der Reingewinn um knapp 15 Prozent auf 70,0 Millionen Franken. Die Aktionäre sollen nun eine Dividende von 2,80 nach 2,50 Franken erhalten. Möglich macht dies nicht zuletzt ein deutlicher Anstieg des Free Cashflow auf 109,7 von 47,2 Millionen.

___ Verbesserung in Amerika

Die Verbesserung bei der Profitabilität sei in einem "unverändert anspruchsvollen Marktumfeld mit rückläufiger Fahrzeugproduktion und entgegen vielen Negativmeldungen aus der Automobilindustrie" gelungen, heisst es im Communiqué weiter.

Basis dafür waren laut den Angaben operative Verbesserungen, die insbesondere in Nordamerika erzielt worden seien. Die Marge in der Geschäftseinheit Nordamerika war mit 3,6 Prozent wieder klar positiv, nachdem sie im Vorjahr noch negativ gewesen war.

Rückläufig war die Marge hingegen in Asien, die mit 8,6 Prozent aber immer noch einen hohen Wert erzielte. Wie seit Januar bekannt ist, erlitt Autoneum in Asien beim Umsatz einen Einbruch.

Konzernweit nahm der Umsatz um 1,6 Prozent auf 2,34 Milliarden Franken zu. Möglich machte dies die erstmalige Konsolidierung der Monate Januar bis März von Borgers Automotive, welche per 1. April 2023 übernommen worden war.

Dies sorgte für ein anorganischen Umsatzwachstum von 7,1 Prozent. Organisch entwickelte sich der Umsatz mit -2,9 Prozent hingegen rückläufig und auch klar unter der Marktentwicklung von -1,1 Prozent.

___ Kein Ende der Krise

Für das laufende Jahr zeigt sich das Unternehmen für den Automarkt nicht sehr optimistisch. Gemäss Marktprognosen sei erneut kein Wachstum zu erwarten. Daher werde ein Umsatz von 2,3 bis 2,5 Milliarden Franken angepeilt - inklusive der per 28. Februar übernommenen Jiangsu Huanyu Group.

Bei der EBIT-Marge werde in der Folge mit 5 bis 6 Prozent gerechnet. Der Free Cashflow soll bei rund 100 Millionen zu liegen kommen. Diese Zahl sei allerdings bereinigt um einmalige Netto-Mittelabflüsse für M&A-Transaktionen.

Die Automobilindustrie befinde sich nämlich nach wie vor in einer tiefgreifenden Umbruchphase, so die Mitteilung. Man wolle diesen mitgestalten und sich aktiv an einer möglichen weiteren Konsolidierung beteiligen. Deshalb werde der Generalversammlung auch die Schaffung eines Kapitalbands beantragt.

Ausserdem schlägt Autoneum Yanni von Roy-Jiang zur Wahl in den Verwaltungsrat vor. Die chinesische Staatsangehörige lebt laut den Angaben seit langem in Deutschland und ist derzeit Chief Operating Officer der Webasto Gruppe. Hingegen werde Ferdinand Stutz, der dem Gremium seit 2011 angehört, nicht mehr kandidieren.


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