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Justiz, Kriminalität   18.06.2025 14:20:05

UBS und Pictet werden Opfer eines Datenklaus

Bern (awp/sda/awp) - Nach einem Hackerangriff auf den Zuger Beschaffungsdienstleister Chain IQ sind einem Medienbericht zufolge Daten mit Informationen zu 130'000 UBS-Mitarbeitenden im Darknet veröffentlicht worden. Darunter ist auch die Direkttelefonnummer von UBS-Chef Sergio Ermotti, wie die Westschweizer Zeitung "Le Temps" am Mittwoch berichtete.

Die Cyberattacke auf das UBS-Spinoff durch die Ransomware-Gruppe Worldleaks war vergangene Woche bekannt geworden. Dabei wurden sensible Unternehmensdaten entwendet, betroffen waren auch 18 weitere Firmen.

___ Rechnungszeilen von Pictet im Netz

Die Hacker behaupteten, sie hätten über 1,9 Millionen Dateien und insgesamt 909,6 Gigabyte Daten gestohlen. Ein zweites veröffentlichtes File enthielt 230'050 Rechnungszeilen der Genfer Bank Pictet, allerdings ohne Angaben zu den Kunden.

Der Angriff führte dazu, dass Informationen über die UBS und mehrere andere Unternehmen gestohlen wurden, teilte ein Bank-Sprecher der Nachrichtenagentur AWP auf Anfrage mit. Die UBS habe bei Kenntnisnahme des Vorfalls "schnell und entschlossen" gehandelt, hiess es von der Bank weiter. Kundendaten seien nicht betroffen.

Auch Pictet teilte auf Anfrage mit, dass keine Kundendaten betroffen seien. Bei den gestohlenen Daten handele es sich hauptsächlich um Rechnungsdaten bestimmter Anbieter aus den letzten Jahren. Um weitere Auswirkungen zu vermeiden, seien Vorsichtsmassnahmen ergriffen worden, sobald der Vorfall bekannt geworden sei.

___ Neuartiger Hackerangriff

Die Hacker verwendeten Angriffswerkzeuge, die in dieser Form weltweit noch nie festgestellt wurden, wie Chain IQ der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Chain IQ habe die Zuger Behörden kontaktiert, um eine Strafuntersuchung zu eröffnen.

Zum Angriff sei es vergangenen Donnerstag gegen 17.15 Uhr gekommen, hiess es. Unmittelbar nach der Entdeckung sei eine Taskforce eingesetzt worden. Die Sicherheitslücke habe nach 8 Stunden und 45 Minuten geschlossen werden können, indem den Angreifern der Zugriff auf die betroffene Umgebung entzogen wurde. Betroffene Kunden, Partner und Mitarbeitende seien gleichentags ab 20.00 Uhr informiert worden.

Für ihre Kunden erbringt Chain IQ Beschaffungs- und Lieferkettenmanagement-Dienstleistungen, wie es weiter hiess. Dabei sei das Unternehmen zu keinem Zeitpunkt in Kontakt mit Bankkundendaten.

Eine Sprecherin des Bundesamts für Cybersicherheit (Bacs) gab an, dass das Bacs vom Vorfall Kenntnis habe. Das Amt könne sich aber aus gesetzlichen Gründen nicht weiter dazu äussern.


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