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09.06.2025 17:51:10
So kritisiert Corinne Zellweger-Gutknecht, Rechtsprofessorin an der Universität Basel, die vom Bundesrat vorgeschlagenen Übergangsfristen. Sie hält sie für zu lang. "Was, wenn die nächste Krise nicht zehn Jahre lang wartet?", sagte sie in einem Interview mit der "SonntagsZeitung".
Abgesehen davon hält sie die Kosten, die mit den neuen Regeln verbunden sind, für die UBS aber für "klar tragbar". Auf die Bank kämen maximale Kapitalkosten von maximal 1,3 Milliarden Dollar im Jahr zu. Diese Zahl relativiere sich, wenn man an die Boni und Aktienrückkäufe denke.
___ "Weko muss aufpassen"
Die Professorin empfiehlt im übrigen der Weko, ein "wachsames Auge" darauf zu haben, ob die UBS die Zusatzkosten für das Auslandgeschäft auf den Heimmarkt umlegen will. Denn dies wäre laut ihr ein Indiz dafür, dass der Wettbewerb nicht spielt.
Von der Drohung der Bank, die Schweiz zu verlassen, hält Zellweger-Gutknecht derweil wenig: Das sei unrealistisch. So sei Swissness ein wichtiger Wert für die Bank, und die Finanzmarktaufsicht in Singapur sei zudem nicht weniger strikt.
___ "Übernahmegefahr grösser"
Laut Vontobel-Analyst Andreas Venditti ist die Wahrscheinlichkeit einer Übernahme der UBS durch ein grosses US-Finanzinstituts mit der neuen UBS-Regulierung wahrscheinlicher geworden, wie er der "Finanz und Wirtschaft" sagte: "Eine Übernahme von UBS wäre für JPMorgan kein Problem, wenn sie es will."
Abgesehen davon könne sich die internationale Konkurrenz der UBS über die neue Regulierung freuen, so der Experte. Die geplante Expansion in den USA und Asien dürften nämlich seiner Meinung nach mit den neuen Regeln nicht wie geplant durchführbar sein.
___ Finma mit Superkräften
Laut der "NZZ am Sonntag" ist bei den UBS-Regulierungsplänen des Bundesrates etwas untergegangen, dass der Bundesrat die Finma mit "Superkräften" ausstatten wolle. Heute sei die Finanzmarktaufsicht mit angezogener Handbremse unterwegs. Sie könne zwar intervenieren und Massnahmen anordnen - aber nur, wenn sie einer Bank die Verletzung von aufsichtsrechtlichen Bestimmungen nachweisen könne. Das solle sich nun ändern.
Künftig könnte die Behörde schon einfahren, wenn eine Bank zwar noch alle gesetzlichen Kennzahlen erfülle, aber Schwachstellen in der Corporate Governance oder im Risikomanagement aufweise, so die Zeitung. Komme das bundesrätliche Paket durch, könne die Finma künftig etwa verfügen, dass eine Bank sofort aus einem Geschäftsbereich aussteige oder keine Akquisitionen mehr tätigen dürfe. Auch könnte sie laut dem Bericht Dividendenzahlungen verzögern.
Neue UBS-Regulierung kommt verschieden gut an
Zürich (awp) - Die vom Bundesrat vorgeschlagenen Verschärfungen in Sachen "Too big to fail" kommen unterschiedlich gut an. Dies zeigt ein Blick in die Wochenendpresse.So kritisiert Corinne Zellweger-Gutknecht, Rechtsprofessorin an der Universität Basel, die vom Bundesrat vorgeschlagenen Übergangsfristen. Sie hält sie für zu lang. "Was, wenn die nächste Krise nicht zehn Jahre lang wartet?", sagte sie in einem Interview mit der "SonntagsZeitung".
Abgesehen davon hält sie die Kosten, die mit den neuen Regeln verbunden sind, für die UBS aber für "klar tragbar". Auf die Bank kämen maximale Kapitalkosten von maximal 1,3 Milliarden Dollar im Jahr zu. Diese Zahl relativiere sich, wenn man an die Boni und Aktienrückkäufe denke.
___ "Weko muss aufpassen"
Die Professorin empfiehlt im übrigen der Weko, ein "wachsames Auge" darauf zu haben, ob die UBS die Zusatzkosten für das Auslandgeschäft auf den Heimmarkt umlegen will. Denn dies wäre laut ihr ein Indiz dafür, dass der Wettbewerb nicht spielt.
Von der Drohung der Bank, die Schweiz zu verlassen, hält Zellweger-Gutknecht derweil wenig: Das sei unrealistisch. So sei Swissness ein wichtiger Wert für die Bank, und die Finanzmarktaufsicht in Singapur sei zudem nicht weniger strikt.
___ "Übernahmegefahr grösser"
Laut Vontobel-Analyst Andreas Venditti ist die Wahrscheinlichkeit einer Übernahme der UBS durch ein grosses US-Finanzinstituts mit der neuen UBS-Regulierung wahrscheinlicher geworden, wie er der "Finanz und Wirtschaft" sagte: "Eine Übernahme von UBS wäre für JPMorgan kein Problem, wenn sie es will."
Abgesehen davon könne sich die internationale Konkurrenz der UBS über die neue Regulierung freuen, so der Experte. Die geplante Expansion in den USA und Asien dürften nämlich seiner Meinung nach mit den neuen Regeln nicht wie geplant durchführbar sein.
___ Finma mit Superkräften
Laut der "NZZ am Sonntag" ist bei den UBS-Regulierungsplänen des Bundesrates etwas untergegangen, dass der Bundesrat die Finma mit "Superkräften" ausstatten wolle. Heute sei die Finanzmarktaufsicht mit angezogener Handbremse unterwegs. Sie könne zwar intervenieren und Massnahmen anordnen - aber nur, wenn sie einer Bank die Verletzung von aufsichtsrechtlichen Bestimmungen nachweisen könne. Das solle sich nun ändern.
Künftig könnte die Behörde schon einfahren, wenn eine Bank zwar noch alle gesetzlichen Kennzahlen erfülle, aber Schwachstellen in der Corporate Governance oder im Risikomanagement aufweise, so die Zeitung. Komme das bundesrätliche Paket durch, könne die Finma künftig etwa verfügen, dass eine Bank sofort aus einem Geschäftsbereich aussteige oder keine Akquisitionen mehr tätigen dürfe. Auch könnte sie laut dem Bericht Dividendenzahlungen verzögern.
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VOLKSWIRTSCHAFT | 09.06.2025 20:43:09 | Neue UBS-Regulierung kommt verschieden gut an |
Betroffene Instrumente
Name | Kurs | Differenz Differenz % |
52 Wochenhoch | 52 Wochentief | Volumen |
---|---|---|---|---|---|
UBS Group N | 27.88 |
+1.02
+3.80%
|
29.90 | 20.66 | 4'845'642.00 |