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Unternehmensergebnis   30.04.2025 08:22:09

UBS übertrifft mit Quartalsgewinn Markterwartungen

Zürich (awp) - Die UBS hat im ersten Quartal etwas weniger verdient als im Vorjahr, der Rückgang fällt aber geringer aus als am Markt erwartet worden war. Und bei der Integration der vor zwei Jahren übernommenen Credit Suisse macht die Grossbank weitere Fortschritte.

Die UBS verdiente in den Monaten Januar bis März 2025 vor Steuern 2,13 Milliarden US-Dollar, wie sie am Mittwoch mitteilte. Das waren 10 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Bereinigt waren es 2,59 Milliarden (-1,2%). Unter dem Strich blieben als Reingewinn 1,69 Milliarden (-3,6%).

Die Erträge der Bank gingen um 1,4 Prozent auf 12,56 Milliarden zurück, während der Aufwand mit 10,32 Milliarden mehr oder weniger stabil war. Das für eine Bank wichtige Kosten-Ertrags-Verhältnis stieg damit auf 82,2 Prozent von 80,5 Prozent im ersten Quartal 2024.

Grösserer Batzen Kosteneinsparungen voraus

In den ersten drei Monaten des Jahres seien derweil weitere Kosteneinsparungen von rund 900 Millionen erreicht worden, womit sich diese seit Beginn der Restrukturierung auf insgesamt 8,4 Milliarden belaufen. Bis 2026 will die UBS die jährlichen Kosten um insgesamt rund 13 Milliarden Dollar im Vergleich zu 2022 senken.

Im laufenden Jahr will die Bank weiterhin auf ungefähr 2,5 Milliarden Einsparungen kommen. Allerdings könnten diese unregelmässig und in grossen Brocken anfallen: Ein grosser Teil werde eher zum Ende des Jahres erwartet oder auch erst im ersten Quartal 2026. Dann soll die Migration der CS-Kundenkonten auf die UBS-Plattform in der Schweiz abgeschlossen werden.

Betroffen sind davon eine Million Kunden und das Datenvolumen ist immens. UBS-Chef Sergio Ermotti hatte dieses einmal verglichen mit 500 Milliarden A4-Seiten mit gedrucktem Text oder mit einem Film, der zweieinhalb Jahre dauert.

Doppelte Filialen geschlossen

Der Start für das wichtige Projekt innerhalb der Integration soll im laufenden zweiten Quartal starten. In den vergangenen Monaten habe die UBS dafür umfassende Technologietests und Probeläufe durchgeführt. Ausserdem wurde der Kunden-Support ausgebaut.

Bereits abgeschlossen ist die Zusammenlegung der Filialen: Seit der Übernahme seien 95 ehemalige Filialen der Credit Suisse mit bestehenden UBS-Geschäftsstellen zusammengeschlossen worden, heisst es am Mittwoch. Damit hat die UBS in der Schweiz nun insgesamt 195 Geschäftsstellen.

Die Anzahl der UBS-Mitarbeitenden sank per Ende März um rund 1,7 Prozent auf noch knapp 107'000 Vollzeitstellen - weltweit knapp 1900 Stellen weniger als Ende 2024. Der grosse Stellenabbau im Zuge der Restrukturierung dürfte aber erst noch folgen, beispielsweise wenn nach der hiesigen Kundenmigration derzeit noch parallel laufende alte Systeme abgeschaltet werden. In der Schweiz soll es früheren Angaben zufolge insgesamt zu 3000 Entlassungen kommen.

Starkes Handelsgeschäft

Im Kerngeschäft - in der globalen Vermögensverwaltung - konnte die Bank indes weitere Kundengelder akquirieren: Der Nettoneugeldzufluss belief sich auf 32 Milliarden Dollar. Damit verwaltete die UBS per Ende März über alle Bereiche Vermögen in Höhe von 6153 Milliarden nach 6087 Milliarden Ende 2024.

"Global Wealth Management" und insbesondere die Investment Bank schnitten im ersten Quartal gemessen am Vorsteuergewinn besser ab als im Jahr zuvor. Der Wertpapierhandel ("Global Markets") erzielte bereinigt mit plus 3 Prozent einen rekordhohen Ertrag. Dagegen schwächelte das Schweiz-Geschäft ("Personal & Corporate Banking") - nicht zuletzt als Folge der geringeren Zinserträge.

UBS-Chef Sergio Ermotti zeigte sich laut Mitteilung insgesamt erfreut: "Während wir mit der Umsetzung der nächsten entscheidenden Phase der Integration beginnen, bin ich weiterhin zufrieden mit den erheblichen Fortschritten, die wir bislang erzielt haben." Er verwies aber auch auf die erhöhten Markt- und Wachstumsunsicherheiten.

"Steigendes Risiko einer Eskalation"

Mit Blick in die Zukunft gibt sich die UBS daher auch sehr zurückhaltend: In den ersten Aprilwochen hätten "schnelle und erhebliche weltweite Zolländerungen, das steigende Risiko einer Eskalation sowie die deutlich höhere gesamtwirtschaftliche Unsicherheit" zu erheblicher Volatilität an den Märkten geführt. Mit einem zunehmend breiten Spektrum möglicher Szenarien sei der wirtschaftliche Ausblick "äusserst ungewiss", hiess es.

Trotzdem bekräftigte die Bank ihre Pläne für 2025 zur Kapitalrückführung an die Aktionäre: Man sei entschlossen, die im Februar angekündigten Pläne vollumfänglich zu erreichen. Im ersten Quartal habe die UBS eigene Aktien in Höhe von 500 Millionen zurückgekauft sowie Rücklagen für weitere Aktienrückkäufe in der Höhe von 2,5 Milliarden gebildet.

Geplant seien nun Rückkäufe von 0,5 Milliarden im zweiten Quartal und von weiteren 2 Milliarden in der zweiten Jahreshälfte. Die Dividende für das laufende Geschäftsjahr soll um rund 10 Prozent steigen.


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