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Unternehmensergebnis   20.08.2025 08:01:14

Raiffeisen hat wegen Zinsentwicklung weniger verdient

St. Gallen (awp) - Die Raiffeisen-Gruppe hat im ersten Halbjahr 2025 deutlich weniger verdient. Aufgrund der gesunkenen Zinsen war das Zinsgeschäft klar rückläufig, während die anderen Bereiche zulegten.

Der Reingewinn sank im Berichtssemester um 13,6 Prozent auf 555 Millionen Franken, wie die zweitgrösste Schweizer Bankengruppe am Mittwoch mitteilte. Der Geschäftserfolg als Mass der operativen Leistung fiel mit minus 13,7 Prozent auf 670 Millionen in der gleichen Grössenordnung.

Die Bankleitung spricht trotz dem Gewinnrückgang von einem "positiven ersten Halbjahr", wobei der Gewinn auf einem "guten Niveau" liege. Der Rückgang liege im Rahmen der Erwartungen und widerspiegle insbesondere den Rückgang im Zinsengeschäft aufgrund der Leitzinssenkungen der Nationalbank. Insgesamt blieb der Nettoerfolg aus diesem Geschäft mit 1,3 Milliarden Franken um 7,5 Prozent unter der Vorjahresperiode.

Insgesamt sanken die Erträge allerdings lediglich um 2,9 Prozent auf 1,9 Milliarden. Das Ergebnis wurden also ausgeglichen durch eine Zunahme in den anderen Bereichen. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft etwa stieg um 9,1 Prozent auf 366 Millionen und der Handelserfolg um 8,5 Prozent auf 136 Millionen Franken.

___ Marktanteil weiter ausgebaut

Interims-Chef Christian Poerschke zeigt sich in der Mitteilung denn auch zufrieden "Insbesondere freut mich, dass sich der Anteil des indifferenten Geschäfts am Geschäftserfolg weiter erhöht hat. Dies zeigt, dass wir mit unserem strategischen Anspruch der Ertragsdiversifikation auf Kurs sind."

Weiter gewachsen ist Raiffeisen weiter im Bereich der Hypothekarvergabe. Die entsprechenden Forderungen stiegen im ersten Halbjahr um weitere 2,5 Prozent auf mittlerweile 226 Milliarden Franken. Damit habe Raiffeisen den Marktanteil auf nun 18,3 Prozent ausgebaut (gegenüber 18,1% per Ende 2024). Mit anderen Worten: Fast jede fünfte Hypothek in der Schweiz wird von einer Raiffeisenbank vergeben.

Insgesamt beliefen sich die Kundenausleihungen damit per Ende Jahr auf 239 Milliarden Franken. Mit 2,4 Milliarden Franken stamme ein "wesentlicher Beitrag" am Wachstum aus dem Firmenkundengeschäft, heisst es dazu. Der Anteil an Wertberichtigungen für gefährdete Forderungen liege mit 0,137 Prozent dabei auf einem "anhaltend tiefen Niveau".

Auf der Kostenseite widerspiegeln sich laut Mitteilung die "gezielten Investitionen" in die Kundenberatung. Obwohl der Personalbestand mit 32 zusätzlichen Personaleinheiten nur leicht zugenommen habe, schlage sich der Ausbau des Personalbestandes im letzten Jahr in einem höheren Personalaufwand von 823,9 Millionen Franken nieder (+4,0%), heisst es dazu. Aber auch der Sachaufwand erhöhte sich um 4,4 Prozent auf 300,3 Millionen Franken, womit sich die für Banken wichtige Kerngrösse der Cost-Income-Ratio auf 59,2 Prozent verschlechterte.

Für das zweite Halbjahr geht Raiffeisen von einer "weiterhin soliden" Geschäftsentwicklung aus. Das Ergebnis für das Gesamtjahr 2025 dürfte allerdings "nicht auf Vorjahreshöhe" zu liegen kommen. "Das Marktumfeld bleibt herausfordernd", schreibt Raiffeisen in der Mitteilung. Im Zinsengeschäft sei aber trotz anhaltendem Margendruck für das zweite Semester mit einem leicht besseren Ergebnis als im ersten Halbjahr 2025 zu rechnen.


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