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Personalien, Management, Verwaltungsrat   19.12.2025 07:01:11

Multi-VR Gilbert Ghostine: Aufgaben ergänzen sich, keine Interessenkonflikte

Genf (awp) - Sandoz-Präsident Gilbert Ghostine wird bald auch beim Warenprüfkonzern SGS den Vorsitz des Leitungsgremiums übernehmen. Mit weiteren Mandaten bei Danone oder Four Seasons scheint er ein vielbeschäftigter Mann. Er sieht dabei aber keine Probleme, wie er in einem Interview sagte.

"Diese Aufgaben ergänzen sich, es gibt keine Überschneidungen oder Interessenkonflikte", sagte er der Westschweizer Wirtschaftszeitung L'Agefi (Ausgabe 19.12.). Es handle sich dabei um unterschiedliche Branchen, die jeweils eine wertvolle internationale Perspektive böten.

Ein Verwaltungsrat habe ausserdem nicht die Aufgabe, das Tagesgeschäft zu leiten. Das sei die Verantwortung des CEO und des Führungsteams. "Unsere Rolle ist strategischer und aufsichtsrechtlicher Natur, wir sorgen für Zusammenhalt und gute Unternehmensführung", sagte er. In der Praxis widme er sich eine Woche im Monat Sandoz, dann - hoffentlich ab April - eine Woche dem Hauptsitz von SGS, und den Rest der Zeit arbeite er von seinem Büro in Genf aus.

___ Teil der Lösung

In Bezug auf den Handels- und Zollkonflikt mit den USA, der die Pharmabranche im Moment zumindest noch nicht betrifft, zeigt sich der Sandoz-Präsident gelassen: "Die Mission von Sandoz ist ganz klar: möglichst vielen Menschen erschwingliche Medikamente zur Verfügung zu stellen. Und das deckt sich mit der Vision der US-Regierung."

Seit der Ausgliederung von Novartis im Oktober 2023 sei man zur Stimme der Generika- und Biosimilar-Branche geworden. Unter dem Label "Pharma" gebe es zwei sehr unterschiedliche Geschäftsmodelle: Innovatoren wie Roche und Novartis sowie Generika. In den USA seien 90 Prozent der Medikamente Generika oder Biosimilars, deren Preise denen in Europa entsprächen. "Deshalb sind wir in den Augen der US-Regierung Teil der Lösung und nicht Teil des Problems."

Auf die Frage, was passieren würde, wenn Generika dennoch mit Zöllen belegt würden, meint Ghostine: "Wir haben uns ganz klar geäussert: Wenn Zölle eingeführt würden, hätte dies direkte Auswirkungen auf die amerikanischen Patienten." Sandoz arbeite mit geringen Margen, sodass jede Erhöhung auf die Apothekenpreise umgelegt werden müsste.

Ghostine fügt aber an: "Ich lebe jedoch nicht in einer Welt, in der das Ende der Welt bevorsteht. Unsere Aufgabe ist es, Patienten zu versorgen, und wir stehen in einem ständigen Dialog mit den Vereinigten Staaten, um ein solches Szenario zu vermeiden.


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