Neuer Medartis-CEO setzt auf US-Markt für weiteres Wachstum
Basel (awp) - Medartis-CEO Matthias Schupp ist seit Anfang November 2024 im Amt. An diesem Dienstag nun hat er die Jahreszahlen des Medizinaltechnik-Unternehmens vorgelegt. Wie der Manager im Gespräch mit AWP ankündigt, soll vor allem in den USA das Wachstum zunächst vorangetrieben werden.
So sei er gleich nach seiner Amtsübernahme in die USA geflogen, um sich mit den Gegebenheiten dort vertraut zu machen, nachdem das Team in etwa ein Jahr ohne einen Chef ausgekommen sei. Zusammen mit der Suche nach einem Chef für das US-Geschäfts habe er erste strategische Entscheidungen angestossen, so Schupp weiter.
Der seit Jahresbeginn amtierende US-Chef David Thoni habe dann in den USA das fortgeführt, was er zeitnah begonnen hatte: Fokussierung. "Uns ist schnell klargeworden, dass vor allem das Geschäft mit den oberen Extremitäten und da vor allem Hand und Handgelenk der Markt ist, wo wir wachsen können." Also habe Medartis angefangen, sein ganzes Distributionsnetzwerk zu analysieren und zu straffen.
Daneben sei es aber als allererstes darum gegangen, die Motivation der Belegschaft wieder zu stärken. "Wir haben hervorragende Produkte, wir sind technisch super aufgestellt, wir haben alles, was es braucht, um erfolgreich zu sein. Und ich glaube, die Freude muss man den Mitarbeitern wieder geben." Am Ende habe einfach ein wenig der Pep gefehlt.
Wie die vorgelegten Zahlen auch zeigten, legte das Medartis-Geschäft in den Regionen EMEA und Nordamerika 2024 zu. In Asien/Pazifik und Lateinamerika dagegen war es unterdessen rückläufig. Auch hier zeigt sich CEO Schupp zuversichtlich. So habe das Unternehmen etwa in Australien, das für zwei Drittel des APAC-Geschäftes stehe, in den ersten zwei Monaten 2025 wieder Wachstum gesehen.
Derweil setzt Medartis in Lateinamerika auf Diversifikation. Bislang war Medartis im Premium-Segment aktiv. Zusammen mit den vorgelegten Zahlen kündigte die Gruppe eine Mehrheitsbeteiligung (51%) an dem brasilianischen Unternehmen NeoOrtho an, das vor allem im sogenannten Value-Markt aktiv ist. "In Lateinamerika ist der Orthopädiemarkt in zwei Segmente aufgeteilt: Premium und Value, wobei Value-Produkte rund 70-80% vom Volumen ausmacht und in der Orthopädie etwa 30 bis 35 Prozent günstiger sind als die Premium-Angebote."
Mit Blick auf die eigene Prognose schränkt Schupp zwar ein, dass sie als etwas zurückhaltend interpretiert werden könnte. Ihm sei es aber wichtiger, zu liefern, was er verspreche.
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Betroffene Instrumente
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52 Wochenhoch | 52 Wochentief | Volumen |
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Medartis Hld N-Unty | 72.80 |
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78.30 | 51.00 | 4'948.00 |