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Unternehmensergebnis   12.08.2025 12:41:11

Tecan macht Hoffnung auf bessere Zeiten

Männedorf (awp) - Der Laborausrüster Tecan legt nach einem erneut anspruchsvollen ersten Semester den Fokus auf die weiteren Aussichten. Und hier macht das Zürcher Unternehmen Hoffnung auf Licht am Ende des Tunnels. Dafür werden die Aktien an der Börse gefeiert.

Es war ein - wie zu erwarten - anspruchsvolles erstes Semester. Die Einnahmen gingen um 5,9 Prozent auf 439,5 Millionen Franken zurück. In Lokalwährungen sanken sie um 3,7 Prozent (VJ -11,6%), wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.

Das bereinigte Betriebsergebnis (EBITDA) fiel mit 65,7 Millionen (-3,2%) ebenfalls etwas tiefer als im Vorjahr aus. Die entsprechende Marge lag damit bei 15,0 Prozent (VJ 14,5%). Unter dem Strich blieben 17,9 Millionen Franken übrig, gut ein Fünftel weniger als im Vorjahr.

Gerade mit den Gewinnzahlen hat Tecan schlechter als von Analysten erwartet abgeschnitten. Dennoch bekräftigt der Laborausrüster seine Prognose, die bereinigte EBITDA-Marge im Gesamtjahr auf 17,5 bis 18,5 Prozent zu hieven, während beim Umsatz ein Anstieg oder Rückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt wird.

Gutes Kostenmanagement

Wie die seit Anfang August amtierende neue Tecan-Chefin Monica Manotas in einer Telefonkonferenz mit Analysten und Journalisten sagt, habe Tecan bereits verschiedene Massnahmen eingeführt, um die Kosten weiter zu senken und im Griff zu behalten.

Zudem ist bei Tecan zu beobachten, dass das zweite Halbjahr ohnehin die profitablere Hälfte zu sein scheint. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr lag die bereinigte EBITDA-Marge im ersten Semester bei 14,5 Prozent und im zweiten bei 20,7 Prozent. Auch 2023 war die Marge in der zweite Jahreshälfte höher als in der ersten.

Zudem macht die Auftragslage sowohl auf Konzernebene als auch bei den einzelnen Geschäfts-Segmenten Mut. Denn beide Geschäftsfelder haben vor allem im zweiten Quartal anziehende Aufträge gesehen. So lag denn auch das Book-to-Bill-Verhältnis jeweils über 1.

Verunsicherung bleibt hoch

Trotz dieser positiven Signale bleibt die neue Chefin aber vorsichtig. Gerade die US-Politik sorge für viel Unsicherheit im Markt, sagte sie. Kunden seien zögerlich bei den Investitionsentscheidungen und auch die Auswirkungen der Zollpolitik liessen sich nur schätzen.

Allerdings verfüge Tecan über eine gewisse Flexibilität in der Betriebsstruktur, mit der die Zoll-Auswirkungen etwas abgefedert werden könnten. So könnten etwa einige Teile der Lieferkette innerhalb der USA übernommen werden. "Ich sehe dies als eine Chance, denn wir haben bereits diese Flexibilität, um die Lieferkette weiter zu betrachten und die optimale Situation für unsere Kunden zu schaffen, nicht nur in den USA, sondern auch im Rest der Welt", sagte Manotas.

Sollten die Zölle weiter auf dem aktuellen Niveau bleiben, geht das Tecan-Management davon aus, dass der EBITDA in einem niedrigen Zehner-Millionenbereich in Schweizer Franken belastet würde.

An der Börse kommt der Halbjahresbericht auf jeden Fall gut an. Aktuell beträgt der Kursgewinn immer noch 10 Prozent auf 170,20 Franken. Im frühen Handel waren die Titel bis auf 176,40 Franken in die Höhe geschnellt. Damit verringert sich das Kursminus seit Jahresbeginn von knapp 24 Prozent (Stand Montagabend) deutlich.


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