Marktgespräch 5. September: Barry Callebaut, Temenos
Zürich (awp) - Am Schweizer Markt wird heute u.a. über folgende Themen gesprochen (Kursveränderungen 10.10 Uhr):
BARRY CALLEBAUT (+0,8% auf 1115 Fr.): Mit Rückenwind
Die Aktionäre von Barry Callebaut haben eine lange Durststrecke hinter sich. Nachdem sie während der Coronapandemie noch mehr als doppelt so hoch bewertet waren wie heute, ging es steil nach unten. Die Gründe sind vielschichtig. So hat der Schokoladehersteller mit seinen Ergebnissen die Markterwartungen mehrfach enttäuscht. Dazu monieren die Analysten immer wieder die Verschuldung des Unternehmens. Allerdings litt der Konzern auch darunter, dass die Kakaoernten schlecht waren, was die Preise stark in die Höhe trieb und das Ergebnis zusätzlich belastete. Doch nun dürften die Aktionäre wieder mehr Licht am Ende des Tunnels erkennen. Denn die Kakaopreise haben sich im laufenden Jahr deutlich entspannt. Zwar dürften die Absatzmengen auch im laufenden Geschäftsjahr noch zurückgehen, aber für das kommende Jahr rechnen die Analysten wieder mit Wachstum und einer Erholung des freien Cash-Flows. Damit sei eine Kapitalerhöhung, die von Aktionären so befürchtet wird, wohl nicht mehr nötig, meinte kürzlich ein Analyst. Dadurch seien die Titel derzeit attraktiv bewertet, was auch am Markt immer mehr erkannt werde, meint ein Händler.
TEMENOS (-10% auf 63,50 Fr.): Schon wieder grüsst das Murmeltier
Lange galten Aktien von Temenos als "heiss". Denn immer wieder rankten sich Gerüchte und Spekulationen um das Softwarehaus. Die Firma solle demnächst übernommen werden, hiess es oft. Und das zu Kursen, die um ein Mehrfaches höher sind als heute. Doch dann folgte ein längerer und starker Kursrückgang. Dafür gibt es hausgemachte und externe Gründe. So hat das Unternehmen etwa mit seinen Zahlen mehrfach enttäuscht. Anfang 2024 hat allerdings auch der Shortseller Hindenburg mit Vorwürfen über Ungereimtheiten in der Rechnungsführung die Anleger massiv verunsichert. Die Aktie brach ein und erholte sich erst allmählich wieder, nachdem das Unternehmen die Vorwürfe mit einer Untersuchung ausräumen konnte. "Und nun kommt schon wieder ein Hammer. Wenn ein Unternehmen seinen CEO so plötzlich rausschmeisst, hat es sicher gute Gründe", sagt ein Händler. Für die ZKB kommt die Absetzung des CEO auf jeden Fall völlig überraschend. "Obwohl diese personellen Entscheidungen keine Auswirkungen auf die Konsens-Schätzungen haben sollten, wird dadurch die Unsicherheit für den Investment Case stark erhöht", so der zuständige ZKB-Analyst. "Und Unsicherheit ist das letzte, was Aktionäre wollen", meint ein Händler.
Disclaimer: Die im Marktgespräch enthaltenen Informationen und Meinungen wurden im Profihandel zusammengetragen. Es handelt sich dabei ausschliesslich um vom Hörensagen übernommene Marktgerüchte und -spekulationen. AWP übernimmt weder für die Vollständigkeit noch für die Richtigkeit der Angaben und Informationen Gewähr. Rechtliche Schritte sind ausgeschlossen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kaufs- oder Verkaufsaufforderung dar. Die Inhalte dürfen nicht ohne Erlaubnis von AWP vervielfältigt oder weiterpubliziert werden und sind grundsätzlich für den Eigengebrauch bestimmt.
Zum gleichen Thema
POLITIK, REGIERUNG, PARLAMENT, BUNDESVERWALTUNG | 05.09.2025 22:33:55 | Parmelin sagt nichts zu Gespräch über neues Angebot im Zollstreit |
Betroffene Instrumente
Name | Kurs | Differenz Differenz % |
52 Wochenhoch | 52 Wochentief | Volumen |
---|---|---|---|---|---|
Barry Callebaut N | 1'128.00 |
+22.00
+1.99%
|
1'133.00 | 786.00 | 9'321.00 |
TEMENOS N | 59.45 |
-11.25
-15.91%
|
74.65 | 55.50 | 157'324.00 |