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Politik, Regierung, Parlament, Bundesverwaltung   25.08.2025 15:19:08

Schweizerische Post schickt temporär keine Waren mehr in USA

Bern (awp/sda) - Die Schweizerische Post verschickt ab Dienstag vorübergehend keine postalischen Warensendungen mehr in die USA. Grund dafür sind neue Zollvorschriften der US-Regierung. Dokumenten- und Expresssendungen in die USA bleiben aber möglich.

Die US-Regierung habe beschlossen, die bisher gültige Freigrenze von 800 US-Dollar bei der Einfuhr von Waren per 29. August aufzuheben, teilte die Schweizerische Post am Montag mit. Ohne diese Freigrenze müsse jede Warensendung - egal wie klein und mit welchem Wert - beim US-Zoll angemeldet und verzollt werden.

Ausserdem hätten die USA sehr kurzfristig neue Vorschriften zur Abwicklung der Verzollung eingeführt. Diese unterschieden sich stark von den bisherigen Regelungen des Weltpostvereins. Neu müssten sämtliche Waren in die USA bereits vorverzollt verschickt werden. Wichtige Fragen zur Haftung und zur Umsetzung der neuen Vorschriften seien noch ungeklärt.

Aus diesem Grund sehe sich die Schweizerische Post - wie Postgesellschaften in anderen Ländern - gezwungen, vorerst keine Warensendungen mehr für die USA anzunehmen. Den Entscheid habe die Post im engen Austausch mit den Schweizer Behörden getroffen.

Die Post prüft nach eigenen Angaben alle Optionen, um den Annahmestopp so rasch wie möglich wieder aufzuheben. Insbesondere will sie versuchen, Geschenksendungen von Privatpersonen an Privatpersonen bis zu einem Warenwert von 100 US-Dollar rasch wieder zu ermöglichen.

Expresssendungen in die USA durch die FedEx Express Swiss Post GmbH bleiben während des temporären Annahmestopps möglich und auch der Versand von Briefen.

___ Österreich, Skandinavien . . .

Mehrere Postgesellschaften in europäischen Ländern haben in den letzten Tagen wie die Schweizerische Post mitgeteilt, dass sie den Versand von Waren in die USA einstellen oder einschränken.

Am vergangenen Donnerstag beispielsweise gab die österreichische Post bekannt, ab Dienstag würden bis auf weiteres grundsätzlich keine Warensendungen mit Ziel USA mehr bearbeitet. Zuvor hatten Postdienstleister in Belgien und Skandinavien ähnliche Schritte angekündigt.

Die österreichische Post werde künftig nur private Geschenkpakete mit einem Wert von unter 100 Euro und Dokumenten-Sendungen in die USA befördern, hiess es am vergangenen Donnerstag. Für Firmenkunden stehe als Alternative nur noch ein kostspieligerer Express-Service zur Verfügung, der in Partnerschaft mit dem Dienstleister DHL abgewickelt werde.

Damals gab die Schweizerische Post auf Anfrage bekannt, Massnahmen seien in Prüfung. Wie ein Post-Mediensprecher am Montag auf Anfrage bekanntgab, machen die Waren-Exportsendungen von der Schweiz in die USA 0,2 Prozent der Gesamtpaketmenge der Schweizerischen Post aus. Im vergangenen Jahr verarbeitete sie rund 180 Millionen Pakete. In die USA gehen also pro Jahr etwa 360'000 Pakete.


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