Aktien New York: Stabilisierung nach heftigem Rücksetzer
NEW YORK (awp international) - Wunden lecken lautet am Freitag das Motto an den US-Börsen nach den heftigen Kursverlusten vom Vortag, vor allem an der Technologiebörse Nasdaq. Zwar konnte sich der Index Nasdaq 100 im frühen Handel nicht wirklich erholen, mit einem Aufschlag von 0,1 Prozent auf 20.564 Punkte beendete er aber die scharfe Talfahrt vom Donnerstag. Da hatten vor allem hohe Kursverluste der Nvidia -Aktie die gesamte Tech-Branche mit nach unten gezogen, allen voran die Halbleiterwerte.
Der Leitindex Dow Jones Industrial legte im frühen Handel um 0,4 Prozent auf 43.452 Zähler zu. Der marktbreite S&P 500 lag mit 0,3 Prozent im Plus bei 5.876 Zählern. Beide Indizes setzten damit die jüngste Konsolidierung unterhalb ihrer Rekordmarken fort.
Die US-Indizes steuern am Ende einer schwachen Woche allesamt auf ein klar negatives Ergebnis im Februar zu. Beim Nasdaq 100 ist mittlerweile sogar die Bilanz des Börsenjahres 2025 negativ geworden. Das Tech-Börsenbarometer hatte am Vortag den tiefsten Stand seit November nur knapp vermieden.
"Besonders die jüngsten Ankündigungen des US-Präsidenten zu neuen Zollmassnahmen sorgen für Unsicherheit - nicht nur in den USA, sondern zunehmend auch in Europa", schrieb am Freitag der Marktbeobachter Salah Bouhmidi vom Broker IG.
Beim Chipriesen Nvidia setzt sich der Kursrutsch am Freitag mit einem Minus von 1,5 Prozent fort. Von einer Erholung der Aktie, die zwei Jahre lang von Anlegern für das Trendthema Künstliche Intelligenz gefeiert wurde, kann noch keine Rede sein. Anleger tun sich neuerdings schwer damit, die Rally weiter zu rechtfertigen. Am Vortag hatten die Papiere ihre Talfahrt trotz guter Zahlen und Prognosen nochmals verstärkt. Das Minus ist in diesem Jahr auf rund 12 Prozent gewachsen.
Der Fokus der Berichtssaison liegt am Freitag unter anderem auf den IT-Aktien Dell und HP , die um 5 respektive 7 Prozent fielen. Im Falle von Dell blieben die Anleger besorgt, was die Rentabilität von KI-optimierten Servern des Hardware-Spezialisten betrifft. Der Konkurrent HP stellte für das zweite Quartal eine enttäuschende Gewinnspanne in Aussicht, an deren oberen Ende die Markterwartungen liegen.
Der Kurs des Cloud-Computing-und Datenmanagement-Anbieters Netapp rutschte um 12 Prozent in die Tiefe. Das Unternehmen setzte seine Quartals- und Jahresprognosen auf ein enttäuschendes Niveau.
Trumps Zollpolitik belastete einmal mehr Aktien von chinesischen Unternehmen, die in den USA gelistet sind. Eine vom Präsidenten angekündigte Verdoppelung der bereits geltenden Zölle gegen chinesische Waren hatte zuvor in Fernost bereits ihre Spuren hinterlassen. Dies äusserte sich nun auch in New York bei den betroffenen Werten. So fielen Aktien der Internetkonzerne Alibaba und Baidu um bis zu 3 Prozent.
Bei den Aktien der Apothekenkette Walgreens Boots Alliance (WBA) wird etwas Übernahmefantasie gedämpft. Nach einer Verkaufsempfehlung der Deutschen Bank verloren sie 5 Prozent. In der Studie äusserte sich die Bank skeptisch zu Berichten, der Investor Sycamore könnte eine Übernahme von WBA anstreben.
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