Aktien New York: Fast Stillstand kurz vor dem grossen Zollpaket in den USA
NEW YORK (awp international) - Einen Tag vor der Verkündung einschneidender Importzölle in den USA haben sich Investoren am Dienstag merklich zurückgehalten. Der Dow Jones Industrial als wichtigster Börsenindex pendelte um den Vortagesschluss, zuletzt lag der Index mit 0,2 Prozent moderat im Minus bei 41.930 Punkten.
US-Präsident Donald Trump will am Mittwoch eine neue Runde weitreichender Zölle ankündigen. Der Republikaner sprach in der Vergangenheit von wechselseitigen Zöllen. Das bedeutet im Prinzip, dass die USA überall dort Zölle anheben, wo sie derzeit weniger verlangen als ihre Handelspartner.
Es sei nicht damit zu rechnen, dass der Zollstreit ähnlich glimpflich verläuft wie 2018, als in der ersten Amtszeit Trumps durch Verhandlungen und Zugeständnisse ein starker Anstieg des US-Zolltarifs verhindert worden sei, gab Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust, zu bedenken. Vielmehr drohten dauerhafte Zollschranken, mit denen US-Unternehmen vor Auslandskonkurrenz geschützt werden sollen. Ein solches Vorgehen habe aber "noch nie dauerhaft konkurrenzfähige Unternehmen geschaffen. Die USA würden eher Schaden nehmen", urteilte Heise.
Auch in anderen grossen Auswahlindizes spiegelte sich die Vorsicht der Anleger mit Blick auf die erwarteten Zölle wider: Der marktbreite S&P 500 lag mit 0,1 Prozent im Plus bei 5.619 Zähler.
Der vorwiegend von Technologiekonzernen dominierte Nasdaq 100 legte um 0,5 Prozent auf 19.370 Punkte zu. Hier stützte die Erholung von Schwergewichten wie Tesla , Alphabet , Amazon und Microsoft , die in den vergangenen Wochen stark unter Druck geraten waren.
Grösster Kursverlierer im Leitindex Dow waren die Aktien von Johnson & Johnson mit einem Abschlag von mehr als 6 Prozent. Ein US-Richter liess einen dritten Versuch des Konsumgüter- und Pharmaherstellers scheitern, die Insolvenz einer seiner kleinen Niederlassungen zu nutzen, um Krebsklagen wegen Babypuder zu beenden.
Um fast 20 Prozent nach oben schossen die Papiere des Modekonzerns PVH mit Marken wie Calvin Klein und Tommy Hilfiger. Das Unternehmen habe solide Geschäftszahlen veröffentlicht und auch einen ermutigenden Ausblick gegeben, hiess es im Handel.
American Airlines büssten 3 Prozent ein und Delta Air Lines 3,4 Prozent. Die Investmentbank Jefferies hat die Kaufempfehlungen für die beiden Papiere gestrichen. Auch zu Southwest Airlines hatte sich die Bank negativ geäussert, die Aktien verloren 5,8 Prozent.
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