Aktien New York: Teils deutliche Verluste - Handelsstreit kocht wieder hoch
NEW YORK (awp international) - Neue Unsicherheiten im Handelsstreit mit China haben die US-Börsen am Freitag teils spürbar belastet. Unter Druck gerieten insbesondere die stark konjunkturabhängigen Technologiewerte.
Der Leitindex Dow Jones Industrial gab um 0,3 Prozent auf 42.107 Punkte nach. Für die feiertagsbedingt verkürzte Handelswoche deutet sich damit noch ein Plus von gut 1 Prozent an.
Der marktbreite S&P 500 verlor am Freitag 0,6 Prozent auf 5.876 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um ein Prozent auf 21.159 Punkte nach unten.
Die US-Regierung plane, die Beschränkungen für den chinesischen Technologiesektor durch neue Vorschriften auszuweiten, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Verweis auf mit der Sache betraute Personen. Geplant sei, neue Vorschriften und Lizenzanforderungen einzuführen, die Umgehungen der Beschränkungen für Transaktionen mit Unternehmen, die sich mehrheitlich im Besitz von bereits sanktionierten Firmen befinden, bereits im Juni verhindern. Das habe den Optimismus der Anleger in Bezug auf die Hoffnungen auf verbesserte Beziehungen zu China gedämpft, sagten Börsianer.
Insgesamt sei die Lage an den Finanzmärkten nach den Gerichtsentscheidungen rund um die Zollpolitik der US-Regierung unübersichtlich, schreiben die Experten der Landesbank Hessen-Thüringen. "Ein Grossteil der Zölle wurde für nichtig erklärt und blockiert, inzwischen hat ein Berufungsgericht die Massnahmen aber wieder in Kraft gesetzt, vorläufig. Es bleibt spannend." Die Anleger an der Wall Street hatte das juristische Tauziehen aber bereits am Donnerstag unter dem Strich weitgehend kaltgelassen.
Im Nasdaq 100 kam es bei Einzelwerten zu deutlichen Kursausschlägen nach oben und unten. So brachen die Aktien von Regeneron am Index-Ende um mehr als 19 Prozent ein. Studiendaten zu einem möglichen Medikament des Pharmakonzerns und des Partners Sanofi gegen die sogenannte chronisch obstruktive Lungenerkrankung enttäuschten. Analysten rechnen nun zumindest mit einer Verzögerung einer Zulassung des Mittels. Sanofi schlossen in Paris knapp 5 Prozent im Minus.
An der Index-Spitze schnellten die Papiere von Zscaler um 8,7 Prozent in die Höhe. Der Anbieter für Cybersicherheit hatte sich mit Blick auf den bereinigten Gewinn je Aktie im laufenden Geschäftsjahr zuversichtlicher gezeigt als von Analysten erwartet.
Im S&P 500 hatten die Anteilscheine von Ulta Beauty mit einem Plus von gut elf Prozent klar die Nase vorn. Die Kosmetika-Kette überzeugte mit Quartalszahlen. Für die Analysten der US-Bank JPMorgan "blüht die Anlagestory von Ulta Beauty weiter auf."
Ausserhalb der grossen Indizes mussten die Anleger von Gap ein Minus von mehr als 18 Prozent verkraften. Der Bekleidungseinzelhändler rechnet wegen der Zölle mit zusätzlichen Kosten in dreistelliger Millionenhöhe.
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