Volkswirtschaft
18.03.2025 11:02:15
Für 2025 prognostiziert die Expertengruppe des Bundes nur noch ein Wachstum des realen und sporteventbereinigten Bruttoinlandprodukts von 1,4 Prozent. Bislang waren die Experten von 1,5 Prozent ausgegangen, wie der Chefökonom des Bundes, Eric Scheidegger, am Dienstag vor Medienvertretern sagte.
Bei diesen Zahlen sind Sportanlässe wie Fussball-Welt- und Europameisterschaften sowie Olympische Spiele herausgerechnet. Diese bringen alle zwei Jahre hohe Lizenzeinnahmen und verzerren die eigentliche Wirtschaftsentwicklung markant.
___ Zunehmende Verunsicherung
Für 2026 sind die Bundesökonomen ebenfalls etwas vorsichtiger geworden. Neu erwarten sie ein Wachstum von 1,6 Prozent - im Dezember hatten sie noch ein Plus von 1,7 Prozent prognostiziert.
Damit würde die Schweizer Wirtschaft zwei weitere Jahre unterdurchschnittlich wachsen, ordnete das Seco die aktuellen Prognosen ein. "Die leichte Senkung der Prognosen spiegelt die zunehmende Verunsicherung und die daher verzögerte Erholung der Weltkonjunktur", sagte Scheidegger.
Die insgesamt nur moderate Konjunkturdynamik sollte sich auch in der Arbeitslosigkeit widerspiegeln. So erwarten die Experten für 2025 eine Arbeitslosenquote von 2,8 Prozent und damit einen leicht höheren Wert als bisher (2,7%). Auch 2026 soll die Quote bei 2,8 Prozent liegen.
Der Ökonom betonte zugleich die ausserordentlich grosse Unsicherheit der Vorhersage: "Diese Prognose basiert auf der Annahme, dass ein eskalierender globaler Handelskrieg ausbleibt." Es seien jedoch auch weitaus extremere Entwicklungen denkbar.
___ Alternative Szenarien berechnet
Diesem "Basisszenario" stellen die Seco-Ökonomen daher je einen negativen und einen positiven Fall zur Seite. Die wichtigste Nachricht in Kürze: Auch im schlimmen Szenario würde die Schweiz nicht in eine Rezession rutschen.
In einem handelspolitischen Negativszenario hätte eine schwächere internationale Wirtschaftsentwicklung zwar erhebliche Auswirkungen auf den Schweizer Aussenhandel, betonte das Seco. Gleichwohl dürfte die Schweizer Wirtschaft in einem solchen Fall in 2025 noch um 1,1 Prozent und in 2026 um 0,8 Prozent wachsen.
Als Grund dafür nannte Scheidegger erstens die Pharmaindustrie. Der Export von Pharmaprodukten dürfte auch in Zukunft die Schweizer Wirtschaft stützen. Und zweitens sollte auch die Binnennachfrage dank Zuwanderung, wenig Inflation und tiefen Zinsen "solid" bleiben.
___ Abwärtsrisiko dominiert
Umgekehrt könnten sich die Weltnachfrage und die Konjunktur in Europa günstiger entwickeln als aktuell erwartet, etwa im Zuge eines umfangreichen Fiskalstimulus, wie er derzeit in Deutschland geplant sei.
In einem solchen Positivszenario würde das Wirtschaftswachstum in der Schweiz mit 1,4 Prozent im laufenden und 2,0 Prozent im nächsten Jahr höher ausfallen.
Aktuell würden die konjunkturellen Abwärtsrisiken das Aufwärtspotenzial aber klar dominieren, betonte Scheidegger. Und die Unsicherheit im Zusammenhang mit der internationalen Wirtschafts- und Handelspolitik sei ausserordentlich gross, sagte er mit Blick auf die Halbwertszeit der jüngsten Seco-Prognose.
Bundesökonomen leicht pessimistischer - Keine Rezessionsgefahr
Bern (awp) - Die Ökonomen des Bundes haben ihre Vorhersagen für das Wirtschaftswachstum leicht gesenkt. Die Unsicherheit der Prognose ist jedoch hoch. Aber auch im schlimmsten Fall dürfte die Schweiz von einer Rezession verschont bleiben.Für 2025 prognostiziert die Expertengruppe des Bundes nur noch ein Wachstum des realen und sporteventbereinigten Bruttoinlandprodukts von 1,4 Prozent. Bislang waren die Experten von 1,5 Prozent ausgegangen, wie der Chefökonom des Bundes, Eric Scheidegger, am Dienstag vor Medienvertretern sagte.
Bei diesen Zahlen sind Sportanlässe wie Fussball-Welt- und Europameisterschaften sowie Olympische Spiele herausgerechnet. Diese bringen alle zwei Jahre hohe Lizenzeinnahmen und verzerren die eigentliche Wirtschaftsentwicklung markant.
___ Zunehmende Verunsicherung
Für 2026 sind die Bundesökonomen ebenfalls etwas vorsichtiger geworden. Neu erwarten sie ein Wachstum von 1,6 Prozent - im Dezember hatten sie noch ein Plus von 1,7 Prozent prognostiziert.
Damit würde die Schweizer Wirtschaft zwei weitere Jahre unterdurchschnittlich wachsen, ordnete das Seco die aktuellen Prognosen ein. "Die leichte Senkung der Prognosen spiegelt die zunehmende Verunsicherung und die daher verzögerte Erholung der Weltkonjunktur", sagte Scheidegger.
Die insgesamt nur moderate Konjunkturdynamik sollte sich auch in der Arbeitslosigkeit widerspiegeln. So erwarten die Experten für 2025 eine Arbeitslosenquote von 2,8 Prozent und damit einen leicht höheren Wert als bisher (2,7%). Auch 2026 soll die Quote bei 2,8 Prozent liegen.
Der Ökonom betonte zugleich die ausserordentlich grosse Unsicherheit der Vorhersage: "Diese Prognose basiert auf der Annahme, dass ein eskalierender globaler Handelskrieg ausbleibt." Es seien jedoch auch weitaus extremere Entwicklungen denkbar.
___ Alternative Szenarien berechnet
Diesem "Basisszenario" stellen die Seco-Ökonomen daher je einen negativen und einen positiven Fall zur Seite. Die wichtigste Nachricht in Kürze: Auch im schlimmen Szenario würde die Schweiz nicht in eine Rezession rutschen.
In einem handelspolitischen Negativszenario hätte eine schwächere internationale Wirtschaftsentwicklung zwar erhebliche Auswirkungen auf den Schweizer Aussenhandel, betonte das Seco. Gleichwohl dürfte die Schweizer Wirtschaft in einem solchen Fall in 2025 noch um 1,1 Prozent und in 2026 um 0,8 Prozent wachsen.
Als Grund dafür nannte Scheidegger erstens die Pharmaindustrie. Der Export von Pharmaprodukten dürfte auch in Zukunft die Schweizer Wirtschaft stützen. Und zweitens sollte auch die Binnennachfrage dank Zuwanderung, wenig Inflation und tiefen Zinsen "solid" bleiben.
___ Abwärtsrisiko dominiert
Umgekehrt könnten sich die Weltnachfrage und die Konjunktur in Europa günstiger entwickeln als aktuell erwartet, etwa im Zuge eines umfangreichen Fiskalstimulus, wie er derzeit in Deutschland geplant sei.
In einem solchen Positivszenario würde das Wirtschaftswachstum in der Schweiz mit 1,4 Prozent im laufenden und 2,0 Prozent im nächsten Jahr höher ausfallen.
Aktuell würden die konjunkturellen Abwärtsrisiken das Aufwärtspotenzial aber klar dominieren, betonte Scheidegger. Und die Unsicherheit im Zusammenhang mit der internationalen Wirtschafts- und Handelspolitik sei ausserordentlich gross, sagte er mit Blick auf die Halbwertszeit der jüngsten Seco-Prognose.
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