Politik, Regierung, Parlament, Bundesverwaltung
01.05.2025 19:33:08
14'000 Teilnehmende zogen nach Angaben der Organisatoren am offiziellen 1.-Mai-Umzug am Donnerstag durch Zürich. In Basel haben gemäss der Schätzung eines Reporters von Keystone-SDA über 3000 Personen an der traditionellen Kundgebung teilgenommen. Der Gewerkschaftsbund beider Basel vermeldete in einer Medienmitteilung die Zahl von über 5000 Teilnehmenden.
In Genf nahmen der Zählung einer Reporterin von Keystone-SDA zufolge 2500 Personen am 1.-Mai-Umzug teil, in Bern und Biel BE insgesamt rund 1500 Menschen.
Weitere Umzüge und Veranstaltungen fanden unter anderem in Lausanne, Freiburg, Olten SO, St. Gallen und Winterthur ZH statt.
Die offiziellen Umzüge verliefen friedlich. Neben den Sozialdemokratinnen und Gewerkschaftern gesellten sich allerdings weitere Gruppierungen zu den Umzügen, die Sachbeschädigungen und Sprayereien verursachten.
___ Polizei setzt in Zürich Gummischrot ein
In Zürich nahmen laut einer Mitteilung der Stadtpolizei mehrere Hundert zum Teil vermummte Personen aus der linksautonomen Szene, die Böller und Rauchpetarden zündeten, am Umzug teil. Entlang der Umzugsroute kam es zu Sprayereien an Schaufenstern und Fassaden.
Im Nachgang zur offiziellen Kundgebung kam es in Zürich zudem bei Nachdemonstrationen mit rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Demonstranten. Demonstrierende haben die Polizei an mehreren Orten mit Flaschen und Steinen beworfen, diese reagierte mit Wasserwerfern, Gummischrot, und Reizstoff, wie die Zürcher Stadtpolizei am Abend mitteilte.
Eine Demonstrantin verletzte sich laut der Polizei auf der Flucht, als sie nach der Durchquerung der Sihl am anderen Ufer aus dem Wasser kam und eine Böschung hinaufklettern wollte. Zudem geriet ein Teil des Sihlufers durch weggeworfene pyrotechnische Gegenstände in Brand, wie es von der Polizei weiter hiess. Dieser wurde durch die Feuerwehr gelöscht.
Die Polizei nahm Personenkontrollen vor und erteilte Wegweisungen. Acht Personen wurden für zusätzliche Abklärungen auf eine Polizeiwache gebracht.
___ Tomatenwurf auf Bankfiliale in Basel
Der Basler Zug wurde von revolutionär-antikapitalistischen Gruppierungen sowie von Palästina-Aktivistinnen und -Aktivisten angeführt. Ein paar Hundert Personen des antikapitalistischen Blocks und der Palästina-Bewegung bewarfen im Anschluss aber Tomaten gegen die Fassade des UBS-Sitzes und gegen die wenigen Kastenwagen der Polizei. Diese hielt sich zurück.
Auch in Winterthur verübten vermummte Demonstrierende vereinzelte Sprayereien. Die Stadtpolizei Winterthur hat am Donnerstag zwei Tatverdächtige vorläufig festgenommen, wie sie mitteilte. Sie schätzte den Sachschaden auf rund 5000 Franken.
___ Viel Kritik an Trump
Das offizielle Motto des diesjährigen Tages der Arbeit lautete "Solidarität statt Hetze - gemeinsam stark!". Mit Hetze gegen Migrantinnen und Migranten und andere Minderheiten werde von den echten Problemen abgelenkt.
In den Parolen wurde angeprangert, dass die extreme Rechte auch in der Schweiz die politische Agenda vereinnahmt habe. Der traditionelle Mobilisierungstag der Arbeiterinnen und Arbeiter bekomme dadurch eine andere Dimension, sagte der Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB), Pierre-Yves Maillard, in seiner Rede in Le Sentier VD.
"Überall dort, wo die rassistische Rechte im Vormarsch ist, sind Grundrechte, Menschenrechte und lange erkämpfte Freiheiten in Gefahr", sagte die Präsidentin der Gewerkschaft Unia, Vania Alleva, in ihrer Rede in Zürich.
Viel Kritik wurde auch an US-Präsident Donald Trump geübt. SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer warf dem Bundesrat vor, er biedere sich bei Trump an. Es sei offensichtlich, worum es dem US-Präsidenten und seinen Verbündeten gehe, sagte Meyer gemäss Redetext am frühen Donnerstagnachmittag in ihrer Ansprache: Um noch mehr Macht und Milliarden für sich selbst.
Auch SP-Co-Präsident Cédric Wermuth kritisierte bei seiner Rede in Liestal den Bundesrat. Dieser betreibe "verantwortungslose Geschäftemacherei", sagte er laut Redetext.
___ Baume Schneider prangert Femizide an
Bundesrat Beat Jans rief in seiner Rede an der 1.-Mai-Feier in Olten zu mehr Engagement, Achtsamkeit und Solidarität auf. "Wir dürfen uns von den Negativ-News aus aller Welt und den Windböen von rechts nicht niederdrücken lassen", sagte Jans laut Redetext am Donnerstag. Es brauche mehr Optimismus.
"Es gibt nur eine Antwort auf Orientierungslosigkeit: Solidarität - in der Schweiz und international", betonte der Vorsteher des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements. Es gelte gerade jetzt, die Demokratie mutig zu verteidigen. Empathie sei der Kitt der Gesellschaft.
Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider prangerte an der 1.-Mai-Feier in Freiburg die Serie von Femiziden in der Schweiz an. Die Situation sei inakzeptabel, sagte die SP-Magistratin am Donnerstag gemäss Redetext. "14 Frauenmorde in den letzten fünf Monaten! Das macht mich wütend." Hinzu kämen die versuchten Tötungen, die es Woche für Woche gebe. Baume-Schneider rief dazu auf, gemeinsam für eine Gesellschaft zu kämpfen, in der Frauen frei über ihren Körper bestimmen könnten und in der sexuelle Gewalt keinen Platz habe.
Zehntausende demonstrieren in der Schweiz zum Tag der Arbeit
Bern (awp/sda) - Über zwanzigtausend Menschen haben am Donnerstag landesweit an 1.-Mai-Kundgebungen demonstriert. Bei mehr als 50 Veranstaltungen in der ganzen Schweiz riefen die SP-Bundesräte, Gewerkschafts- und SP-Spitzen zu mehr Solidarität auf. Am Rande von Veranstaltungen kam es vereinzelt zu Sachbeschädigungen.14'000 Teilnehmende zogen nach Angaben der Organisatoren am offiziellen 1.-Mai-Umzug am Donnerstag durch Zürich. In Basel haben gemäss der Schätzung eines Reporters von Keystone-SDA über 3000 Personen an der traditionellen Kundgebung teilgenommen. Der Gewerkschaftsbund beider Basel vermeldete in einer Medienmitteilung die Zahl von über 5000 Teilnehmenden.
In Genf nahmen der Zählung einer Reporterin von Keystone-SDA zufolge 2500 Personen am 1.-Mai-Umzug teil, in Bern und Biel BE insgesamt rund 1500 Menschen.
Weitere Umzüge und Veranstaltungen fanden unter anderem in Lausanne, Freiburg, Olten SO, St. Gallen und Winterthur ZH statt.
Die offiziellen Umzüge verliefen friedlich. Neben den Sozialdemokratinnen und Gewerkschaftern gesellten sich allerdings weitere Gruppierungen zu den Umzügen, die Sachbeschädigungen und Sprayereien verursachten.
___ Polizei setzt in Zürich Gummischrot ein
In Zürich nahmen laut einer Mitteilung der Stadtpolizei mehrere Hundert zum Teil vermummte Personen aus der linksautonomen Szene, die Böller und Rauchpetarden zündeten, am Umzug teil. Entlang der Umzugsroute kam es zu Sprayereien an Schaufenstern und Fassaden.
Im Nachgang zur offiziellen Kundgebung kam es in Zürich zudem bei Nachdemonstrationen mit rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Demonstranten. Demonstrierende haben die Polizei an mehreren Orten mit Flaschen und Steinen beworfen, diese reagierte mit Wasserwerfern, Gummischrot, und Reizstoff, wie die Zürcher Stadtpolizei am Abend mitteilte.
Eine Demonstrantin verletzte sich laut der Polizei auf der Flucht, als sie nach der Durchquerung der Sihl am anderen Ufer aus dem Wasser kam und eine Böschung hinaufklettern wollte. Zudem geriet ein Teil des Sihlufers durch weggeworfene pyrotechnische Gegenstände in Brand, wie es von der Polizei weiter hiess. Dieser wurde durch die Feuerwehr gelöscht.
Die Polizei nahm Personenkontrollen vor und erteilte Wegweisungen. Acht Personen wurden für zusätzliche Abklärungen auf eine Polizeiwache gebracht.
___ Tomatenwurf auf Bankfiliale in Basel
Der Basler Zug wurde von revolutionär-antikapitalistischen Gruppierungen sowie von Palästina-Aktivistinnen und -Aktivisten angeführt. Ein paar Hundert Personen des antikapitalistischen Blocks und der Palästina-Bewegung bewarfen im Anschluss aber Tomaten gegen die Fassade des UBS-Sitzes und gegen die wenigen Kastenwagen der Polizei. Diese hielt sich zurück.
Auch in Winterthur verübten vermummte Demonstrierende vereinzelte Sprayereien. Die Stadtpolizei Winterthur hat am Donnerstag zwei Tatverdächtige vorläufig festgenommen, wie sie mitteilte. Sie schätzte den Sachschaden auf rund 5000 Franken.
___ Viel Kritik an Trump
Das offizielle Motto des diesjährigen Tages der Arbeit lautete "Solidarität statt Hetze - gemeinsam stark!". Mit Hetze gegen Migrantinnen und Migranten und andere Minderheiten werde von den echten Problemen abgelenkt.
In den Parolen wurde angeprangert, dass die extreme Rechte auch in der Schweiz die politische Agenda vereinnahmt habe. Der traditionelle Mobilisierungstag der Arbeiterinnen und Arbeiter bekomme dadurch eine andere Dimension, sagte der Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB), Pierre-Yves Maillard, in seiner Rede in Le Sentier VD.
"Überall dort, wo die rassistische Rechte im Vormarsch ist, sind Grundrechte, Menschenrechte und lange erkämpfte Freiheiten in Gefahr", sagte die Präsidentin der Gewerkschaft Unia, Vania Alleva, in ihrer Rede in Zürich.
Viel Kritik wurde auch an US-Präsident Donald Trump geübt. SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer warf dem Bundesrat vor, er biedere sich bei Trump an. Es sei offensichtlich, worum es dem US-Präsidenten und seinen Verbündeten gehe, sagte Meyer gemäss Redetext am frühen Donnerstagnachmittag in ihrer Ansprache: Um noch mehr Macht und Milliarden für sich selbst.
Auch SP-Co-Präsident Cédric Wermuth kritisierte bei seiner Rede in Liestal den Bundesrat. Dieser betreibe "verantwortungslose Geschäftemacherei", sagte er laut Redetext.
___ Baume Schneider prangert Femizide an
Bundesrat Beat Jans rief in seiner Rede an der 1.-Mai-Feier in Olten zu mehr Engagement, Achtsamkeit und Solidarität auf. "Wir dürfen uns von den Negativ-News aus aller Welt und den Windböen von rechts nicht niederdrücken lassen", sagte Jans laut Redetext am Donnerstag. Es brauche mehr Optimismus.
"Es gibt nur eine Antwort auf Orientierungslosigkeit: Solidarität - in der Schweiz und international", betonte der Vorsteher des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements. Es gelte gerade jetzt, die Demokratie mutig zu verteidigen. Empathie sei der Kitt der Gesellschaft.
Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider prangerte an der 1.-Mai-Feier in Freiburg die Serie von Femiziden in der Schweiz an. Die Situation sei inakzeptabel, sagte die SP-Magistratin am Donnerstag gemäss Redetext. "14 Frauenmorde in den letzten fünf Monaten! Das macht mich wütend." Hinzu kämen die versuchten Tötungen, die es Woche für Woche gebe. Baume-Schneider rief dazu auf, gemeinsam für eine Gesellschaft zu kämpfen, in der Frauen frei über ihren Körper bestimmen könnten und in der sexuelle Gewalt keinen Platz habe.
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