Volkswirtschaft
22.05.2025 12:00:09
Konkret lag die Anzahl Arbeitsstunden sämtlicher erwerbstätiger Personen in der Schweiz im Jahr 2024 bei 8,117 Milliarden, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag auf Basis der der Arbeitsvolumenstatistik (AVOL) mitteilte. Dies ist ein ganz leichter Anstieg um 0,1 Prozent.
Dieser ist auf die Zunahme der Arbeitsstellen (+0,8%) zurückzuführen, die jedoch durch eine Abnahme der tatsächlichen Jahresarbeitszeit pro Arbeitsstelle (-0,7%) fast gänzlich wieder wettgemacht wurde. Die Abnahme der Jahresarbeitszeit wiederum ist auf einen Rückgang der tatsächlichen wöchentlichen Arbeitszeit pro Stelle zurückzuführen, da die durchschnittliche Anzahl Normalarbeitswochen pro Arbeitsstelle unverändert geblieben sei.
___ Langfristvergleich zeigt abwärts
Mehr Bewegung zeigt sich derweil im längerfristigen Vergleich. So ist gemäss den AVOL-Zahlen die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit der Vollzeitarbeitnehmenden (ohne Arbeitnehmende in eigener Firma) von 2019 bis 2024 um 50 Minuten auf 40 Stunden und 4 Minuten zurückgegangen.
Dies erkläre sich durch einen Rückgang der vertraglich festgelegten wöchentlichen Arbeitszeit (-6 Minuten auf 41 Stunden und 47 Minuten) und der wöchentlichen Überstunden (-13 Minuten auf 37 Minuten) sowie durch die Zunahme der wöchentlichen Dauer der Absenzen (+31 Minuten auf 2 Stunden und 20 Minuten).
Im selben Zeitraum stieg die Zahl der Ferienwochen um 0,3 Tage auf 5,2 Wochen pro Jahr. 2024 verfügten demnach die Arbeitnehmenden im Alter von 20 bis 49 Jahren durchschnittlich über 5,0 Wochen Ferien verglichen mit 5,5 Wochen bei den 15- bis 19-Jährigen und 5,6 Wochen bei den 50- bis 64-Jährigen.
___ Internationaler Vergleich mit unterschiedlichen Ergebnissen
Herr und Frau Schweizer gelten bekanntlich als sehr arbeitsam. Der internationale Vergleich zeigt da allerdings unterschiedliche Ergebnisse je nach Berechnungsmethode.
Die wichtigste Änderung beim EU-Vergleich mit der AVOL-Statistik besteht laut BFS darin, dass Personen, die während einer ganzen Woche abwesend sind, ausgeklammert werden, wodurch die Arbeitszeit deutlich höher ausfällt. Gemäss dieser Berechnung lag die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit der Vollzeitarbeitnehmenden in der Schweiz im Jahr 2024 bei 42 Stunden und 29 Minuten.
Damit verzeichnete die Schweiz den höchsten Wert der EU/EFTA-Länder. Belgien (36 Stunden und 14 Minuten) und die Niederlande (36 Stunden und 32 Minuten) wiesen die tiefsten Werte auf. Der EU-Durchschnitt lag bei 38 Stunden und 2 Minuten.
Unter Berücksichtigung aller Erwerbstätigen lag die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit in der Schweiz mit 35 Stunden und 17 Minuten hingegen nahe am EU-Durchschnitt von 35 Stunden und 32 Minuten. Grund hierfür sei hier der hohe Anteil Teilzeiterwerbstätiger. Die längste Arbeitszeit bei dieser Berechnungsart registrierte Griechenland (39 Stunden und 50 Minuten), die kürzeste die Niederlande (30 Stunden und 30 Minuten).
___ Hohe Arbeitsmarktbeteiligung
Setzt man wiederum das Gesamtvolumen der geleisteten Wochenarbeitsstunden ins Verhältnis zur Gesamtbevölkerung (15 Jahre und älter), gehört die Schweiz mit 22 Stunden und 47 Minuten zu den Ländern mit der längsten wöchentlichen Arbeitszeit. Dies lasse sich durch die hohe Arbeitsmarktbeteiligung der Bevölkerung erklären, schreibt das BFS dazu.
Die längste Arbeitszeit bei dieser Berechnung wurde in Island verzeichnet (25 Stunden und 55 Minuten), die kürzeste in Italien (16 Stunden und 46 Minuten). In der EU belief sich der Durchschnitt auf 19 Stunden und 25 Minuten.
2024 wurde in der Schweiz leicht mehr gearbeitet
Neuenburg (awp) - Schweizerinnen und Schweizer haben 2024 über 8 Milliarden Arbeitsstunden geleistet. Das ist ganz leicht mehr als im Jahr davor: Die Mehrarbeitsstunden durch zusätzlichen Stellen wurden fast gänzlich wieder kompensiert durch eine Abnahme der Jahresarbeitszeit.Konkret lag die Anzahl Arbeitsstunden sämtlicher erwerbstätiger Personen in der Schweiz im Jahr 2024 bei 8,117 Milliarden, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag auf Basis der der Arbeitsvolumenstatistik (AVOL) mitteilte. Dies ist ein ganz leichter Anstieg um 0,1 Prozent.
Dieser ist auf die Zunahme der Arbeitsstellen (+0,8%) zurückzuführen, die jedoch durch eine Abnahme der tatsächlichen Jahresarbeitszeit pro Arbeitsstelle (-0,7%) fast gänzlich wieder wettgemacht wurde. Die Abnahme der Jahresarbeitszeit wiederum ist auf einen Rückgang der tatsächlichen wöchentlichen Arbeitszeit pro Stelle zurückzuführen, da die durchschnittliche Anzahl Normalarbeitswochen pro Arbeitsstelle unverändert geblieben sei.
___ Langfristvergleich zeigt abwärts
Mehr Bewegung zeigt sich derweil im längerfristigen Vergleich. So ist gemäss den AVOL-Zahlen die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit der Vollzeitarbeitnehmenden (ohne Arbeitnehmende in eigener Firma) von 2019 bis 2024 um 50 Minuten auf 40 Stunden und 4 Minuten zurückgegangen.
Dies erkläre sich durch einen Rückgang der vertraglich festgelegten wöchentlichen Arbeitszeit (-6 Minuten auf 41 Stunden und 47 Minuten) und der wöchentlichen Überstunden (-13 Minuten auf 37 Minuten) sowie durch die Zunahme der wöchentlichen Dauer der Absenzen (+31 Minuten auf 2 Stunden und 20 Minuten).
Im selben Zeitraum stieg die Zahl der Ferienwochen um 0,3 Tage auf 5,2 Wochen pro Jahr. 2024 verfügten demnach die Arbeitnehmenden im Alter von 20 bis 49 Jahren durchschnittlich über 5,0 Wochen Ferien verglichen mit 5,5 Wochen bei den 15- bis 19-Jährigen und 5,6 Wochen bei den 50- bis 64-Jährigen.
___ Internationaler Vergleich mit unterschiedlichen Ergebnissen
Herr und Frau Schweizer gelten bekanntlich als sehr arbeitsam. Der internationale Vergleich zeigt da allerdings unterschiedliche Ergebnisse je nach Berechnungsmethode.
Die wichtigste Änderung beim EU-Vergleich mit der AVOL-Statistik besteht laut BFS darin, dass Personen, die während einer ganzen Woche abwesend sind, ausgeklammert werden, wodurch die Arbeitszeit deutlich höher ausfällt. Gemäss dieser Berechnung lag die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit der Vollzeitarbeitnehmenden in der Schweiz im Jahr 2024 bei 42 Stunden und 29 Minuten.
Damit verzeichnete die Schweiz den höchsten Wert der EU/EFTA-Länder. Belgien (36 Stunden und 14 Minuten) und die Niederlande (36 Stunden und 32 Minuten) wiesen die tiefsten Werte auf. Der EU-Durchschnitt lag bei 38 Stunden und 2 Minuten.
Unter Berücksichtigung aller Erwerbstätigen lag die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit in der Schweiz mit 35 Stunden und 17 Minuten hingegen nahe am EU-Durchschnitt von 35 Stunden und 32 Minuten. Grund hierfür sei hier der hohe Anteil Teilzeiterwerbstätiger. Die längste Arbeitszeit bei dieser Berechnungsart registrierte Griechenland (39 Stunden und 50 Minuten), die kürzeste die Niederlande (30 Stunden und 30 Minuten).
___ Hohe Arbeitsmarktbeteiligung
Setzt man wiederum das Gesamtvolumen der geleisteten Wochenarbeitsstunden ins Verhältnis zur Gesamtbevölkerung (15 Jahre und älter), gehört die Schweiz mit 22 Stunden und 47 Minuten zu den Ländern mit der längsten wöchentlichen Arbeitszeit. Dies lasse sich durch die hohe Arbeitsmarktbeteiligung der Bevölkerung erklären, schreibt das BFS dazu.
Die längste Arbeitszeit bei dieser Berechnung wurde in Island verzeichnet (25 Stunden und 55 Minuten), die kürzeste in Italien (16 Stunden und 46 Minuten). In der EU belief sich der Durchschnitt auf 19 Stunden und 25 Minuten.
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