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Volkswirtschaft   02.06.2025 10:00:11

Industrie-PMI fällt im Mai weiter

Zürich (awp) - Die exportorientierte Schweizer Industrie ist im Mai noch pessimistischer geworden. Bei den binnenorientierten Dienstleistern hat sich die Stimmung hingegen zuletzt wieder verbessert.

Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Industrie fiel im Mai um deutliche 3,7 Punkte auf 42,1 Zähler. Das ist der tiefste Stand seit Dezember 2023, wie die Grossbank UBS und der Einkauf-Fachverband procure.ch am Montag mitteilten.

Bei Werten unter 50 Punkten gehen die befragten Unternehmen insgesamt von einer schrumpfenden wirtschaftlichen Aktivität aus. Der Industrie-PMI verfehlte den 29. Monat in Folge die Wachstumsschwelle.

Der Rückgang des PMI im Mai spiegelt sich in mehreren Teilbereichen wider: Die Auftragsbestände und die Produktion sanken deutlich, bei der Beschäftigung war ein Rückgang auf den tiefsten Stand seit 5 Jahren zu verzeichnen. Auch der Trend zum Lagerabbau hat sich fortgesetzt.

___ Protektionismus-Befürchtungen sinken

Nachdem die Furcht vor dem Protektionismus im April stark angestiegen war, haben sich die Ängste im Mai etwas gelegt. Laut der Umfrage gaben nur noch 35 Prozent der befragten Industrieunternehmen an, in den vergangenen zwölf Monaten von neuen protektionistischen Massnahmen betroffen gewesen zu sein. Und nur noch gut die Hälfte der Unternehmen rechne in Zukunft mit mehr protektionistischen Massnahmen.

Das Nachlassen der protektionistischen Bedenken sollte jedoch mit Vorsicht betrachtet werden, merkt die UBS an. Denn die meisten Einkaufsmanager hätten den Fragebogen vor Donald Trumps neuen Zollandrohung gegen die Europäische Union ausgefüllt.

___ Dienstleistungssektor steht besser da

Während die Industrie unter Druck steht, zeigt sich der Dienstleistungssektor weiter stabil. Der entsprechende PMI stieg um 3,9 auf 56,3 Punkte. Damit liege er wieder auf dem Niveau vom Jahresbeginn.

Vor allem die Geschäftstätigkeit gewann bei den Dienstleistern an Schwung, die entsprechende Komponente stieg auf den höchsten Wert seit Juni 2022. Ein Wermutstropfen bleibt aber: Die Beschäftigungskomponente fiel wieder unter die Wachstumsschwelle.


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