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Volkswirtschaft   27.06.2025 21:25:09

Trump spricht von Umsetzung der Strafzölle ab Juli

Washington (awp/sda/dpa) - Die zuletzt zeitweise ausgesetzten Strafzölle für fast alle Handelspartner der USA sollen Präsident Donald Trump zufolge schon im Juli kommen. Derzeit würden mit manchen Ländern Handelsabkommen verhandelt oder abgeschlossen.

Andere aber würden bald einen Brief mit der Höhe der künftig für ihre Einfuhren gültigen Zölle bekommen, sagte Trump im Weissen Haus vor Journalisten. Die USA würden diesen einfach mitteilen, "was sie dafür zahlen müssen, in den Vereinigten Staaten Geschäfte zu machen".

Trump hatte die neuen - und teils sehr hohen - Zölle für Importe aus vielen Ländern im April angekündigt, sie nach massiven Verwerfungen an den Börsen und Finanzmärkten aber zunächst für 90 Tage ausgesetzt, was einer Frist bis zum 9. Juli entspräche.

Verschiedene wichtige Handelspartner, darunter die Europäische Union, verhandeln mit den USA, um neue Abkommen zu vereinbaren und die hohen Zölle zu vermeiden.

___ Bundesrat zuversichtlich

Auch die Schweiz versucht auf diplomatischem Weg zu erreichen, dass es für sie bei den derzeit geltenden Zöllen von zehn Prozent bleibt. Der Bundesrat beauftragte das Finanz- und Wirtschaftsdepartement am Mittwoch mit den entsprechenden Gesprächen. Die Departemente sollen eine unverbindliche Absichtserklärung anstreben.

Das Verhandlungsmandat hatte die Landesregierung im Mai vorgelegt und die Aussenpolitischen Kommissionen des Parlaments stimmten ihm zu. Trump hatte mit Zöllen von 31 Prozent auf Importe aus der Schweiz gedroht.

Am Mittwoch zeigte sich Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter zuversichtlich. Am Telefon habe US-Finanzminister Scott Bessent gleichentags erklärt, dass man sehr nahe an einer Einigung sei, erklärte sie. Die Schweiz könne das zweite oder dritte Land werden, welches eine Einigung abschliesse.

___ Termin nicht sicher

Auf Nachfrage, ob die Zölle mit Ablauf der Frist am 9. Juli automatisch in Kraft gesetzt würden, sagte Trump "nein". Die USA seien nicht an die Frist gebunden, diese könnte verlängert oder verkürzt werden.

Einer Aussage von Finanzminister Scott Bessent zufolge schien das baldige Inkrafttreten der neuen Zölle für alle Länder im Juli nicht in Stein gemeisselt. Bessent sagte nur wenige Stunden vor Trumps Pressekonferenz dem US-Sender Fox Business, es könne sein, dass sich manche Verhandlungen bis Anfang September ziehen.

Importe in die USA werden durch höhere Zölle teurer. Trump hofft, dass US-Produkte dadurch wettbewerbsfähiger werden und mehr Produktion in die USA zurückkommen wird. Die Zölle dürften jedoch auch zu höheren Konsumentenpreisen in den USA führen - was Trump bestreitet.


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