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Rohstoffe, Warenmärkte   21.07.2025 09:29:43

Goldpreis steigt weiter Richtung Rekordhoch - US-Zollpolitik im Fokus

LONDON (awp international) - Der Goldpreis ist am Montag gestiegen und hat damit an den Gewinn vom Freitag angeknüpft. Am Morgen wurde eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) zu 3370 US-Dollar gehandelt und damit etwa 20 Dollar höher als am Freitagabend. Mit den jüngsten Aufschlägen nähert sich der Goldpreis wieder ein Stück weit dem Rekordhoch vom 3500 Dollar aus dem April.

Am Markt wird eine mögliche Eskalation des Zollstreits zwischen den USA und der Europäischen Union als Preistreiber gesehen. Nach Einschätzung von Beobachtern wächst die Sorge vor einem offenen Handelskonflikt. Auf Seiten der EU wird derzeit ein Plan ausgearbeitet für den Fall, dass ein Handelsabkommen mit den USA scheitern könnte.

Am Goldmarkt verfolgen die Anleger die Verhandlungen zwischen beiden Seiten mit Sorge. Zuletzt hatte US-Präsident Donald Trump den Druck erhöht und ab dem 1. August höhere Zölle für Waren aus der EU angekündigt. Zwar hatte sich der US-Handelsminister Howard Lutnick am Wochenende zuversichtlich geäussert, dass die Vereinigten Staaten ein Handelsabkommen mit der Europäischen Union erzielen können. Allerdings sei der 1. August eine feste Frist, ab der neue Zölle in Kraft treten würden.

Darüber hinaus wird der höhere Goldpreis auch mit jüngsten Aussagen von Christopher Waller erklärt, einem der Direktoren der US-Notenbank Fed. Dieser hatte sich für eine Zinssenkung Ende Juli ausgesprochen. Zuvor hatte sich auch Direktorin Michelle Bowman ähnlich geäussert, während zahlreiche andere US-Notenbanker vorerst für einen weiter unveränderten Leitzins sind. Da Gold keine Marktzinsen abwirft, stützen Spekulationen auf sinkende Zinsen die Nachfrage nach dem Edelmetall.

Seit Beginn des Jahres befindet sich der Goldpreis tendenziell in einer Aufwärtsbewegung. In dieser Zeit hat das Edelmetall etwa 30 Prozent an Wert gewonnen. Zu den Preistreibern zählte dabei auch der Kauf von Gold durch Zentralbanken, die seit geraumer Zeit ihre Reserven ein Stück weit unabhängiger vom US-Dollar machen wollen.


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