Volkswirtschaft
28.07.2025 15:48:52
Economiesuisse bewertete die Einigung zwischen den USA und der EU als "Abkommen der Schadensbegrenzung", wie Jan Atteslander, Mitglied der Geschäftsleitung des Wirtschaftsdachverbandes, am Montag im Schweizer Radio und Fernsehen SRF sagte. Die EU als wichtigste Handelspartnerin der Schweizer Wirtschaft habe jetzt zumindest eine gewisse Rechtssicherheit.
Grundsätzlich sei das eine gute Nachricht für die Schweiz. 15 Prozent seien aber ein sehr hoher Zoll, der die Dynamik des Handels hemme. Die Schweiz und ihre Unternehmen seien vom Bremseffekt indirekt auch betroffen, da sie Teil der Wertschöpfungskette seien. "Wenn jetzt 15 Prozent draufgeschlagen werden, dann bremst das natürlich die amerikanische Nachfrage", sagte Atteslander.
___ Verbände fordern mehr Wettbewerbsfähigkeit
Auch der Industrieverband Swissmem und der Verband der Pharmaindustrie Interpharma gingen von negativen, indirekten Effekten aus. So erwarte Swissmem eine rückläufige Nachfrage nach Schweizer Industrieprodukten.
Die Belastung für die Schweizer Tech-Industrie komme daher, dass diese viele Vorprodukte und Komponenten für EU-Produkte liefere, die anschliessend bei einem Export in die USA von den Zöllen betroffen seien. Der Verband sprach deshalb von einer indirekten Belastung. Um weitere Schocks abzufedern, forderte der Industrieverband mehr Wettbewerbsfähigkeit.
Bei Pharmaprodukten ist zunächst unklar, ab wann die US-Zölle in Kraft treten. Dies hängt davon ab, wann die USA eine Untersuchung für diesen Produkttyp abgeschlossen haben.
Klar sei aber, dass auch ein Zollsatz von 15 Prozent für die Schweiz grosse negative Auswirkungen hätte und den Forschungs- und Produktionsstandort nachhaltig schwächen würde, sagte ein Sprecher von Interpharma am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssten die Schweiz und Europa umso entschlossener ihre Standortbedingungen stärken.
Die Schweizer Pharmaindustrie investiere erheblich in den USA und trage dort zur Forschung, Produktion und Beschäftigung bei. Protektionistische Massnahmen untergraben gemäss Interpharma diese enge Partnerschaft.
___ Schweiz wartet auf US-Entscheid
Die zuständigen Departemente des Bundes nahmen die Einigung zwischen den USA und der EU zur Kenntnis, wie ein Sprecher des Wirtschaftsdepartements auf Anfrage sagte.
Der Schweiz drohen ab dem 1. August US-Zölle von 31 Prozent. Derzeit gilt ein allgemeiner Zusatzzollsatz von zehn Prozent.
Bern und Washington hätten sich auf eine Absichtserklärung einigen können. Diese habe der Bundesrat genehmigt, sagte der Sprecher weiter. Eine Genehmigung aus den USA stehe noch aus. Der Bundesrat werde aktiv kommunizieren, sobald dies der Fall sei oder es andere für die Öffentlichkeit relevante Entwicklungen gebe.
___ Schwungvoller Wochenstart an der Börse
Der Schweizer Aktienmarkt startete am Montag mit Schwung in die neue Börsenwoche. Die Einigung in dem seit Monaten anhaltenden Zollstreit verleihe den Aktien Rückenwind. Das hätten die Anlegerinnen und Anleger mit Erleichterung zur Kenntnis genommen, hiess es im Handel.
An der Schweizer Börse rückte der Leitindex SMI gegen 10 Uhr um 0,76 Prozent auf 12'046,71 Punkte vor.
Deal zwischen USA und EU belastet Schweizer Industrie indirekt
Bern (awp/sda) - Schweizer Unternehmen sind laut Wirtschaftsverbänden durch die US-Zölle auf Importe aus der EU indirekt negativ betroffen. Die Zölle von 15 Prozent ab dem 1. August seien nicht gut, aber das kleinere Übel.Economiesuisse bewertete die Einigung zwischen den USA und der EU als "Abkommen der Schadensbegrenzung", wie Jan Atteslander, Mitglied der Geschäftsleitung des Wirtschaftsdachverbandes, am Montag im Schweizer Radio und Fernsehen SRF sagte. Die EU als wichtigste Handelspartnerin der Schweizer Wirtschaft habe jetzt zumindest eine gewisse Rechtssicherheit.
Grundsätzlich sei das eine gute Nachricht für die Schweiz. 15 Prozent seien aber ein sehr hoher Zoll, der die Dynamik des Handels hemme. Die Schweiz und ihre Unternehmen seien vom Bremseffekt indirekt auch betroffen, da sie Teil der Wertschöpfungskette seien. "Wenn jetzt 15 Prozent draufgeschlagen werden, dann bremst das natürlich die amerikanische Nachfrage", sagte Atteslander.
___ Verbände fordern mehr Wettbewerbsfähigkeit
Auch der Industrieverband Swissmem und der Verband der Pharmaindustrie Interpharma gingen von negativen, indirekten Effekten aus. So erwarte Swissmem eine rückläufige Nachfrage nach Schweizer Industrieprodukten.
Die Belastung für die Schweizer Tech-Industrie komme daher, dass diese viele Vorprodukte und Komponenten für EU-Produkte liefere, die anschliessend bei einem Export in die USA von den Zöllen betroffen seien. Der Verband sprach deshalb von einer indirekten Belastung. Um weitere Schocks abzufedern, forderte der Industrieverband mehr Wettbewerbsfähigkeit.
Bei Pharmaprodukten ist zunächst unklar, ab wann die US-Zölle in Kraft treten. Dies hängt davon ab, wann die USA eine Untersuchung für diesen Produkttyp abgeschlossen haben.
Klar sei aber, dass auch ein Zollsatz von 15 Prozent für die Schweiz grosse negative Auswirkungen hätte und den Forschungs- und Produktionsstandort nachhaltig schwächen würde, sagte ein Sprecher von Interpharma am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssten die Schweiz und Europa umso entschlossener ihre Standortbedingungen stärken.
Die Schweizer Pharmaindustrie investiere erheblich in den USA und trage dort zur Forschung, Produktion und Beschäftigung bei. Protektionistische Massnahmen untergraben gemäss Interpharma diese enge Partnerschaft.
___ Schweiz wartet auf US-Entscheid
Die zuständigen Departemente des Bundes nahmen die Einigung zwischen den USA und der EU zur Kenntnis, wie ein Sprecher des Wirtschaftsdepartements auf Anfrage sagte.
Der Schweiz drohen ab dem 1. August US-Zölle von 31 Prozent. Derzeit gilt ein allgemeiner Zusatzzollsatz von zehn Prozent.
Bern und Washington hätten sich auf eine Absichtserklärung einigen können. Diese habe der Bundesrat genehmigt, sagte der Sprecher weiter. Eine Genehmigung aus den USA stehe noch aus. Der Bundesrat werde aktiv kommunizieren, sobald dies der Fall sei oder es andere für die Öffentlichkeit relevante Entwicklungen gebe.
___ Schwungvoller Wochenstart an der Börse
Der Schweizer Aktienmarkt startete am Montag mit Schwung in die neue Börsenwoche. Die Einigung in dem seit Monaten anhaltenden Zollstreit verleihe den Aktien Rückenwind. Das hätten die Anlegerinnen und Anleger mit Erleichterung zur Kenntnis genommen, hiess es im Handel.
An der Schweizer Börse rückte der Leitindex SMI gegen 10 Uhr um 0,76 Prozent auf 12'046,71 Punkte vor.
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