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Volkswirtschaft   31.07.2025 12:55:10

Die Schweiz wartet gespannt auf Trumps Entscheidung zu den Zöllen

Bern (awp/sda) - Die Schweiz wartet gespannt auf Neuigkeiten aus Washington. US-Präsident Donald Trump sollte bis zum 1. August bekannt geben, ob er den Zollaufschlag von 31 Prozent auf Schweizer Produkte, die in die Vereinigten Staaten exportiert werden, beibehält oder nicht. Die Unsicherheit ist gross und die Spannung steigt.

Diese Massnahme, die Trump ursprünglich im April im Rahmen des sogenannten "Liberation Day"-Handelsplans angekündigt hatte, zielt darauf ab, Ländern mit einem hohen Handelsüberschuss gegenüber den Vereinigten Staaten einen differenzierten Zollsatz aufzuerlegen. Die Schweiz gehört trotz ihrer geringen wirtschaftlichen Grösse zu den am stärksten betroffenen Ländern mit einem geplanten Satz von 31 Prozent, dem höchsten unter den OECD-Ländern.

Seit April gilt vorübergehend ein Zollsatz von 10 Prozent. Die 90-tägige Frist, die mehreren Ländern, darunter der Schweiz, gewährt wurde, läuft am Freitagmorgen um 6 Uhr Schweizer Zeit ab.

___ In Bern wächst die Besorgnis

Der Bundesrat hat in den letzten Wochen seine diplomatischen Kontakte intensiviert. Von US-amerikanischer Seite gibt es noch keine verbindliche Antwort. "Wir warten weiterhin", erklärte Markus Spörndli, Sprecher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF), am Donnerstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

"Der Bundesrat hat am 4. Juli 2025 den Entwurf einer gemeinsamen Absichtserklärung genehmigt. Die gemeinsame Absichtserklärung entfaltet ihre Wirkung, sobald sie auch die USA formell genehmigt haben.", erklärte eine Sprecherin des Eidgenössischen Finanzdepartements (EFD).

Die Wirtschaft befürchtet Schlimmes. Nach einer Schätzung des KOF-Instituts der ETH Zürich würde die Einführung des Zollsatzes von 31 Prozent einen jährlichen Verlust von 0,2 Prozent des Schweizer Bruttoinlandprodukts bedeuten. Die Uhrenindustrie, die Pharmaindustrie, die Feinmechanik und die Lebensmittelindustrie sind davon am stärksten betroffen.

Als im April dieses Jahres die Zölle in Höhe von 31 Prozent auf Schweizer Exporte in die Vereinigten Staaten angekündigt wurden, forderte Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter eine "Entscheidung auf der Grundlage von Dialog und Einhaltung der internationalen Handelsregeln". Sie fügte hinzu, dass "die Schweiz eine Sanktion dieses Ausmasses ohne vorherige Konsultation nicht verstehen würde".

Beobachtern in Washington zufolge könnte Trump einen Kompromiss mit einem Satz zwischen 15 und 20 Prozent ankündigen. Den Haupt-Handelspartner der Schweizer Wirtschaft, die Europäische Union, belegte die US-Regierung mit einem Satz von 15 Prozent.


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