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Politik, Regierung, Parlament, Bundesverwaltung   17.10.2025 21:59:09

Parmelin: Verhandlungen im Zollstreit mit den USA dauern an

Washington (awp/sda) - Die Schweizer Delegation um Bundesrat Guy Parmelin hat am Rande des Herbsttreffens des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington "auf verschiedenen Niveaus" mit amerikanischen Vertretern gesprochen, so auch mit dem US-Finanzminister Scott Bessent.

"Der diplomatische und politische Austausch wird weitergeführt, um eine rasche Senkung der Zusatzzölle zu erreichen", sagte Parmelin am Freitag nach Abschluss des Treffens gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Der Bundesrat werde zu gegebener Zeit weiter informieren.

Die US-Administration habe viele Aufgaben zu lösen, erklärte der Wirtschaftsminister gegenüber der "Tagesschau" von Schweizer Fernsehen SRF. Der Kontakt sei indessen nie abgebrochen.

___ Sorgen prägen Tagung

An der Tagung konstatierte Parmelin eine eher bedrückte Stimmung. "Die Sorgen überwiegen", sagte Parmelin gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone SDA. Hauptthemen bei den Treffen seien die unsichere geopolitische Lage und das hohe Schuldenniveau vieler Staaten gewesen.

Die Wirtschaftslage sei wegen der Unsicherheit im allgemeinen und wegen der US-Handelspolitik im besonderen eingetrübt, sagte Martin Schlegel, der Präsident der Schweizerischen Nationalbank, dem Schweizer Fernsehen SRF.

Der IWF empfehle eine Rückkehr zu einer regelbasierten Handelspolitik und einen Abbau der Staatsverschuldung. Eine weitere Empfehlung betreffe insbesondere die Stärke und Unabhängigkeit der Zentralbanken, damit diese ihre Mandat - die Preisstabilität - erfüllen können.

Ein weiteres Problem ist gemäss Parmelin auch, dass junge Generationen in vielen Ländern keine Arbeit finden. An der Tagung sei besprochen worden, wie mehr Jobs geschaffen werden könnten, um Gewalt und Migration einzudämmen. Das Schweizer Berufsbildungssystem sei dabei bei vielen Ländern auf Interesse gestossen.

___ Blockpolitik grosser Nationen

Parmelin unterstrich die Bedeutung wirtschaftlicher Offenheit. Rund 85 Prozent der Länder wollten weiterhin multilaterale Regeln anwenden. "Die Blockpolitik der grossen Länder macht Sorgen", sagte er.

Kleine und mittlere Volkswirtschaften setzten dagegen auf Freihandel und klare Spielregeln. Länder wie Neuseeland oder Staaten in Südostasien hätten Interesse an engerer wirtschaftlicher Zusammenarbeit mit der Schweiz gezeigt.

Der Wirtschaftsminister führte im Rahmen der Tagung auch bilaterale Gespräche, unter anderem mit Delegationen aus Korea, Liechtenstein und mit Ländern der Schweizer Stimmrechtsgruppe wie Serbien und Usbekistan.

Neben Parmelin und Schlegel war Daniela Stoffel, die Staatssekretärin für internationale Finanzfragen, an die Herbsttagung der Bretton-Woods-Institutionen gereist. Bundespräsidentin und Finanzministerin Karin Keller-Sutter war wegen eines Todesfalls in der Familie verhindert.


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