Volkswirtschaft
05.11.2025 10:51:10
Der KOF-Geschäftslageindikator habe wieder den Stand vom Juli erreicht, also von vor der Erhöhung der US-Zölle auf Schweizer Importe, teilte das KOF Institut der ETH Zürich am Mittwoch in einem Communiqué mit. Damit geht es nach dem Taucher im August, als Trump seine Strafzölle für Schweizer Importe auf 39 Prozent erhöht hatte, weiter aufwärts. Bereits im September hatte es einen Trend nach oben gegeben.
Auch die Erwartungen der Unternehmen für die Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr seien wieder zuversichtlicher. "Per saldo sind die Erwartungen so positiv wie seit Jahresbeginn nicht mehr. Die Schweizer Wirtschaft fasst wieder Tritt", schrieben die Konjunkturforscher. Dies geht aus der Konjunkturumfrage der KOF bei circa 4500 Unternehmen hervor.
___ Industrie in bester Lage seit 2 Jahren
Besonders in der Industrie zeige sich eine markant günstigere Geschäftslage im Oktober nach dem kräftigen Rückschlag im August. Damit bleibe die Lage zwar weiterhin trübe, aber bei weitem nicht mehr so unterkühlt wie im August oder September, schrieb das KOF Institut. Letztmals besser war der Geschäftsindikator im August 2023.
Auch bei ihren Erwartungen für die Geschäftsentwicklung in der nächsten Zeit seien die Industriefirmen insgesamt nicht mehr so pessimistisch wie im August und September.
Allerdings zeigt sich die Welt zweigeteilt: Während die Wettbewerbsposition der Schweizer Unternehmen innerhalb der EU weniger stark unter Druck steht als bisher, verschlechtert sie sich auf den Märkten ausserhalb der EU deutlich.
___ US-Geschäft unter Druck
Damit zeigt die Zollkeule von Trump doch Wirkung: Bei Unternehmen mit einem ausgeprägten US-Geschäft erodiere die Ertragslage, hiess es. Die Geschäftslage sei ebenfalls sehr ungünstig.
Auf die veränderten Rahmenbedingungen reagieren die Unternehmen mit einer vermehrten Drosselung ihrer Produktion. Auch die Auslastung der technischen Kapazitäten sank weiter.
Immerhin rechnen die Firmen mit Blick auf die kommenden drei Monate häufiger mit einer Belebung der Nachfrage als bisher. Dennoch bleiben sie bei ihren Planungen für den Vorprodukteeinkauf und die Produktion vorsichtig, wenn auch nicht mehr ganz so zurückhaltend wie bislang. Beim Personal wird eher reduziert.
___ Kleine Detailhändler im Aufwind
Im Detailhandel hat sich die Geschäftslage im Oktober leicht verbessert. Insgesamt bleibe sie befriedigend. Besonders kleine Detailhändler berichten von einer vergleichsweise günstigen Situation. Die Kundenzahlen und der Warenabsatz seien nicht mehr so negativ wie im Vormonat, hiess es weiter.
Im Gastgewerbe setzt sich die vorsichtige Erholung fort. Besonders in den grossen Städten helle sich die Geschäftslage auf, während sie sich in den Berggebieten und den Seeregionen leicht eintrübe, schrieb die KOF. Dabei geht es den Hotels besser als den Gastrobetrieben.
___ Bau unter Druck
Im Baugewerbe trübt sich die aktuelle Geschäftslage hingegen ein. "Während der Projektierungsbereich im Aufwind ist, erhält das Baugewerbe einen Dämpfer", schrieb die KOF. Dagegen helle sich der Ausblick deutlich auf. Die Zuversicht für die Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten sei so gut wie noch nie seit der Coronapandemie.
In der Finanzbranche ist die Situation uneinheitlich: Die Banken bewerten ihre aktuelle Geschäftslage ungünstiger, zeigen sich für die kommenden Monate jedoch zuversichtlicher. Derweil bleiben die Versicherungen trotz einer leichten Korrektur ihrer Geschäftserwartungen optimistisch.
Geschäftslage der Schweizer Firmen wird trotz US-Zollhammer besser
Zürich (awp) - Trotz dem Zollhammer von US-Präsident Donald Trump blickt die Schweizer Wirtschaft wieder zuversichtlicher in die Zukunft. Die Geschäftslage der hiesigen Unternehmen hat sich im Oktober deutlich aufgehellt.Der KOF-Geschäftslageindikator habe wieder den Stand vom Juli erreicht, also von vor der Erhöhung der US-Zölle auf Schweizer Importe, teilte das KOF Institut der ETH Zürich am Mittwoch in einem Communiqué mit. Damit geht es nach dem Taucher im August, als Trump seine Strafzölle für Schweizer Importe auf 39 Prozent erhöht hatte, weiter aufwärts. Bereits im September hatte es einen Trend nach oben gegeben.
Auch die Erwartungen der Unternehmen für die Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr seien wieder zuversichtlicher. "Per saldo sind die Erwartungen so positiv wie seit Jahresbeginn nicht mehr. Die Schweizer Wirtschaft fasst wieder Tritt", schrieben die Konjunkturforscher. Dies geht aus der Konjunkturumfrage der KOF bei circa 4500 Unternehmen hervor.
___ Industrie in bester Lage seit 2 Jahren
Besonders in der Industrie zeige sich eine markant günstigere Geschäftslage im Oktober nach dem kräftigen Rückschlag im August. Damit bleibe die Lage zwar weiterhin trübe, aber bei weitem nicht mehr so unterkühlt wie im August oder September, schrieb das KOF Institut. Letztmals besser war der Geschäftsindikator im August 2023.
Auch bei ihren Erwartungen für die Geschäftsentwicklung in der nächsten Zeit seien die Industriefirmen insgesamt nicht mehr so pessimistisch wie im August und September.
Allerdings zeigt sich die Welt zweigeteilt: Während die Wettbewerbsposition der Schweizer Unternehmen innerhalb der EU weniger stark unter Druck steht als bisher, verschlechtert sie sich auf den Märkten ausserhalb der EU deutlich.
___ US-Geschäft unter Druck
Damit zeigt die Zollkeule von Trump doch Wirkung: Bei Unternehmen mit einem ausgeprägten US-Geschäft erodiere die Ertragslage, hiess es. Die Geschäftslage sei ebenfalls sehr ungünstig.
Auf die veränderten Rahmenbedingungen reagieren die Unternehmen mit einer vermehrten Drosselung ihrer Produktion. Auch die Auslastung der technischen Kapazitäten sank weiter.
Immerhin rechnen die Firmen mit Blick auf die kommenden drei Monate häufiger mit einer Belebung der Nachfrage als bisher. Dennoch bleiben sie bei ihren Planungen für den Vorprodukteeinkauf und die Produktion vorsichtig, wenn auch nicht mehr ganz so zurückhaltend wie bislang. Beim Personal wird eher reduziert.
___ Kleine Detailhändler im Aufwind
Im Detailhandel hat sich die Geschäftslage im Oktober leicht verbessert. Insgesamt bleibe sie befriedigend. Besonders kleine Detailhändler berichten von einer vergleichsweise günstigen Situation. Die Kundenzahlen und der Warenabsatz seien nicht mehr so negativ wie im Vormonat, hiess es weiter.
Im Gastgewerbe setzt sich die vorsichtige Erholung fort. Besonders in den grossen Städten helle sich die Geschäftslage auf, während sie sich in den Berggebieten und den Seeregionen leicht eintrübe, schrieb die KOF. Dabei geht es den Hotels besser als den Gastrobetrieben.
___ Bau unter Druck
Im Baugewerbe trübt sich die aktuelle Geschäftslage hingegen ein. "Während der Projektierungsbereich im Aufwind ist, erhält das Baugewerbe einen Dämpfer", schrieb die KOF. Dagegen helle sich der Ausblick deutlich auf. Die Zuversicht für die Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten sei so gut wie noch nie seit der Coronapandemie.
In der Finanzbranche ist die Situation uneinheitlich: Die Banken bewerten ihre aktuelle Geschäftslage ungünstiger, zeigen sich für die kommenden Monate jedoch zuversichtlicher. Derweil bleiben die Versicherungen trotz einer leichten Korrektur ihrer Geschäftserwartungen optimistisch.
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