Aufsichtsbehörden, Regulierungen
22.11.2025 08:10:30
"Die Preise stiegen weiter, und die Gefahr einer Korrektur ist entsprechend hoch", warnt der Finma-Chef weiter. Walter kritisiert vor allem, dass viele Banken ihre internen Tragbarkeitskriterien übermässig ausreizen: "Bei vielen Instituten liegen die Ausnahmen zwischen 25 und 40 Prozent der Hypothekenvergabe." Das sei weder im Interesse der Bank noch ihrer Kunden.
Auf den zu laschen Umgang mit den Vergabekriterien hatte die Finma auch in ihrem jährlichen Risikobericht Anfang der Woche hingewiesen. Auf die Frage, wieso sich nichts ändere, verweist Walter auf den grossen Konkurrenzdruck - Wachstum in einem gesättigten Markt sei schwierig. So seien die Kosten für die Finanzierung von Häusern angestiegen. "Die Versuchung der Finanzinstitute ist gross, gewisse Ausnahmen zu machen, weil es in der Vergangenheit auch gut gegangen ist." Wenn die Finma merke, dass eine Bank diesbezüglich zu weit gehe, greife sie ein.
___ Externe Gefahren werden grösser
Gleichzeitig hebt Walter in dem Interview externe Gefahren für den Schweizer Finanzplatz hervor. Diese hätten sich verschärft. "Sanktionen, Staatsverschuldung, geopolitische Auseinandersetzungen, die hohen Preise an den Aktienmärkten, die Risikoaufschläge auf Unternehmens- oder Staatsanleihen - all das kann gefährlich sein für den Finanzplatz Schweiz."
Für Walter ist angesichts dieser Gemengelage "Resilienz - also Widerstandsfähigkeit - das Gebot der Stunde für alle Finanzinstitute in der Schweiz. Denn Krisen und Schocks kommen normalerweise von aussen." Sie seien zudem jederzeit möglich. Daher müssten die Banken und andere Finanzinstitute gut geführt sein und die Risiken im Griff haben.
Zur Regulierung erklärt Walter, dass die Finma keine Banknamen öffentlich macht, solange keine zusätzlichen Kapitalpuffer nötig seien. Gleichzeitig fordert er die Möglichkeit, Bussen zu verhängen: "Es muss für alle Banken gelten, sonst könnte der Eindruck entstehen, wir schauen nur bei den Grossen genau hin."
Angesprochen auf die UBS sagt er: "Die Bilanzsumme der UBS ist deutlich grösser als die jährliche Wirtschaftsleistung der Schweiz. Deshalb braucht es höhere Standards.
Finma-Direktor warnt vor Risiken auf dem Schweizer Hypothekenmarkt
Zürich (awp) - Für den Finma-Direktor Stefan Walter ist die die Risikolage auf dem Schweizer Finanzplatz zunehmend angespannt. Besonders besorgniserregend seien die Entwicklungen im Hypothekenmarkt, sagt er im Interview mit dem "Blick"."Die Preise stiegen weiter, und die Gefahr einer Korrektur ist entsprechend hoch", warnt der Finma-Chef weiter. Walter kritisiert vor allem, dass viele Banken ihre internen Tragbarkeitskriterien übermässig ausreizen: "Bei vielen Instituten liegen die Ausnahmen zwischen 25 und 40 Prozent der Hypothekenvergabe." Das sei weder im Interesse der Bank noch ihrer Kunden.
Auf den zu laschen Umgang mit den Vergabekriterien hatte die Finma auch in ihrem jährlichen Risikobericht Anfang der Woche hingewiesen. Auf die Frage, wieso sich nichts ändere, verweist Walter auf den grossen Konkurrenzdruck - Wachstum in einem gesättigten Markt sei schwierig. So seien die Kosten für die Finanzierung von Häusern angestiegen. "Die Versuchung der Finanzinstitute ist gross, gewisse Ausnahmen zu machen, weil es in der Vergangenheit auch gut gegangen ist." Wenn die Finma merke, dass eine Bank diesbezüglich zu weit gehe, greife sie ein.
___ Externe Gefahren werden grösser
Gleichzeitig hebt Walter in dem Interview externe Gefahren für den Schweizer Finanzplatz hervor. Diese hätten sich verschärft. "Sanktionen, Staatsverschuldung, geopolitische Auseinandersetzungen, die hohen Preise an den Aktienmärkten, die Risikoaufschläge auf Unternehmens- oder Staatsanleihen - all das kann gefährlich sein für den Finanzplatz Schweiz."
Für Walter ist angesichts dieser Gemengelage "Resilienz - also Widerstandsfähigkeit - das Gebot der Stunde für alle Finanzinstitute in der Schweiz. Denn Krisen und Schocks kommen normalerweise von aussen." Sie seien zudem jederzeit möglich. Daher müssten die Banken und andere Finanzinstitute gut geführt sein und die Risiken im Griff haben.
Zur Regulierung erklärt Walter, dass die Finma keine Banknamen öffentlich macht, solange keine zusätzlichen Kapitalpuffer nötig seien. Gleichzeitig fordert er die Möglichkeit, Bussen zu verhängen: "Es muss für alle Banken gelten, sonst könnte der Eindruck entstehen, wir schauen nur bei den Grossen genau hin."
Angesprochen auf die UBS sagt er: "Die Bilanzsumme der UBS ist deutlich grösser als die jährliche Wirtschaftsleistung der Schweiz. Deshalb braucht es höhere Standards.
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