Zusammenfassung: Meldung, welche die Fakten eines Ereginisses zusammenfasst
03.12.2025 12:13:12
Wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Mittwoch mitteilte, lag die Jahresteuerung im November bei 0,0 Prozent nach 0,1 Prozent im Monat davor. Damit liegt der Wert wieder gleich hoch wie im April, im Mai war er gar kurzfristig leicht in den negativen Bereich gerutscht. Zum Start ins Jahr lag die Inflation noch bei 0,4 Prozent.
Die tiefe Inflation in der Schweiz wird in erster Linie "importiert": Die Jahresteuerung bei den eingeführten Gütern blieb im November mit -1,3 Prozent deutlich im Minus. Das liegt unter anderem am starken Schweizer Franken, der Importe verbilligt.
Der disinflationäre Trend aus dem Ausland macht sich mittlerweile auch bei dauerhaften Gütern wie Automobilen bemerkbar, stellt Ökonom Claude Maurer von BAK Economics fest. Und dieser Preisrückgang werde wohl andauern - auch als Folge der Unterauslastung von Produzenten aufgrund der US-Zollpolitik.
___ Mietpreise prägen inländische Teuerung
Weiter klar höher liegt die Inflation bei den Inlandgütern. Hier waren die Konsumentenpreise im Berichtsmonat im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,4 Prozent höher. "Die deflationären Tendenzen aus dem Ausland und der schwache inländische Inflationsdruck halten sich derzeit perfekt die Waage", fasst ZKB-Ökonom Kevin Gismondi zusammen.
Einen "Hotspot" ortet Arthur Jurus von Oddo BHF bei den Wohnungsmieten. Diese sind im Vergleich zum November 2024 um deutliche 1,6 Prozent gestiegen. Die Mieten seien also inzwischen der Haupttreiber der verbleibenden leichten Aufwärtsbewegung bei der Inlandsteuerung.
Ohne Wohnungsmieten wäre die Jahresteuerung im Berichtsmonat laut den BFS-Zahlen bei -0,4 Prozent gelegen und wäre damit klar negativ gewesen. "Der positive Inflationsbeitrag der Mieten begrenzt das Risiko einer ausgeprägten Deflation im Inland", meinte Gismondi von der ZKB dazu.
Allerdings hat sich auch die jährliche "Mietinflation" etwas zurückgebildet, lag sie doch zuletzt noch bei 1,9 Prozent. Darin spiegelt sich der im Frühjahr gesenkte hypothekarische Referenzzinssatz.
___ SNB hält die Füsse still
Mit dem Rückfall auf null liegt die Gesamtteuerung unter den Prognosen der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Deren bedingte Inflationsprognose sah einen moderaten Anstieg der Teuerungsrate im Schlussquartal 2025 vor, wie Thomas Gitzel von der VP Bank feststellt. Das versetze die Schweizer Währungshüter wohl "zunehmend in Alarmbereitschaft", denkt der Chefökonom des Liechtensteinischen Institutes.
Er wiegelt in gleichen Satz aber ab: Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung an der Lagebeurteilung in der kommenden Woche sei gering. Zudem habe die SNB immer wieder betont, dass kurze Episoden mit einer negativen Preisentwicklung unproblematisch seien.
Die Meinungen der Ökonomen sind überhaupt ziemlich einheitlich. Eine Zinssenkung sei kommende Woche nicht in Sicht, heisst es bei allen von AWP befragten Ökonomen. Die Inflation dürfte am Jahresende wohl etwas tiefer von der SNB erwartet ausfallen, stellt etwa auch Alessandro Bee von der UBS fest. Das dürfte allerding durch einen "Trade-Deal" mit den USA ausgeglichen werden.
Claude Maurer von BAK Economics erinnert: "Die SNB hat die Hürden für Negativzinsen hoch gesetzt." Und Santosh Brivio von der Migros Bank erwähnt die "beachtlichen Kollateralschäden", die ein neues "Negativzins-Abenteuer" zur Folge hätte. Diese wolle die SNB vermeiden.
Inflation fällt auf null - Mieten verhindern Deflation
Zürich (awp) - Die Inflation ist in der Schweiz faktisch verschwunden. Im November verhinderten vor allem höhere Wohnungsmieten eine negative Jahresteuerung. Für die Nationalbank ergibt sich laut Ökonomen allerdings noch kein unmittelbarer Handlungsbedarf.Wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Mittwoch mitteilte, lag die Jahresteuerung im November bei 0,0 Prozent nach 0,1 Prozent im Monat davor. Damit liegt der Wert wieder gleich hoch wie im April, im Mai war er gar kurzfristig leicht in den negativen Bereich gerutscht. Zum Start ins Jahr lag die Inflation noch bei 0,4 Prozent.
Die tiefe Inflation in der Schweiz wird in erster Linie "importiert": Die Jahresteuerung bei den eingeführten Gütern blieb im November mit -1,3 Prozent deutlich im Minus. Das liegt unter anderem am starken Schweizer Franken, der Importe verbilligt.
Der disinflationäre Trend aus dem Ausland macht sich mittlerweile auch bei dauerhaften Gütern wie Automobilen bemerkbar, stellt Ökonom Claude Maurer von BAK Economics fest. Und dieser Preisrückgang werde wohl andauern - auch als Folge der Unterauslastung von Produzenten aufgrund der US-Zollpolitik.
___ Mietpreise prägen inländische Teuerung
Weiter klar höher liegt die Inflation bei den Inlandgütern. Hier waren die Konsumentenpreise im Berichtsmonat im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,4 Prozent höher. "Die deflationären Tendenzen aus dem Ausland und der schwache inländische Inflationsdruck halten sich derzeit perfekt die Waage", fasst ZKB-Ökonom Kevin Gismondi zusammen.
Einen "Hotspot" ortet Arthur Jurus von Oddo BHF bei den Wohnungsmieten. Diese sind im Vergleich zum November 2024 um deutliche 1,6 Prozent gestiegen. Die Mieten seien also inzwischen der Haupttreiber der verbleibenden leichten Aufwärtsbewegung bei der Inlandsteuerung.
Ohne Wohnungsmieten wäre die Jahresteuerung im Berichtsmonat laut den BFS-Zahlen bei -0,4 Prozent gelegen und wäre damit klar negativ gewesen. "Der positive Inflationsbeitrag der Mieten begrenzt das Risiko einer ausgeprägten Deflation im Inland", meinte Gismondi von der ZKB dazu.
Allerdings hat sich auch die jährliche "Mietinflation" etwas zurückgebildet, lag sie doch zuletzt noch bei 1,9 Prozent. Darin spiegelt sich der im Frühjahr gesenkte hypothekarische Referenzzinssatz.
___ SNB hält die Füsse still
Mit dem Rückfall auf null liegt die Gesamtteuerung unter den Prognosen der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Deren bedingte Inflationsprognose sah einen moderaten Anstieg der Teuerungsrate im Schlussquartal 2025 vor, wie Thomas Gitzel von der VP Bank feststellt. Das versetze die Schweizer Währungshüter wohl "zunehmend in Alarmbereitschaft", denkt der Chefökonom des Liechtensteinischen Institutes.
Er wiegelt in gleichen Satz aber ab: Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung an der Lagebeurteilung in der kommenden Woche sei gering. Zudem habe die SNB immer wieder betont, dass kurze Episoden mit einer negativen Preisentwicklung unproblematisch seien.
Die Meinungen der Ökonomen sind überhaupt ziemlich einheitlich. Eine Zinssenkung sei kommende Woche nicht in Sicht, heisst es bei allen von AWP befragten Ökonomen. Die Inflation dürfte am Jahresende wohl etwas tiefer von der SNB erwartet ausfallen, stellt etwa auch Alessandro Bee von der UBS fest. Das dürfte allerding durch einen "Trade-Deal" mit den USA ausgeglichen werden.
Claude Maurer von BAK Economics erinnert: "Die SNB hat die Hürden für Negativzinsen hoch gesetzt." Und Santosh Brivio von der Migros Bank erwähnt die "beachtlichen Kollateralschäden", die ein neues "Negativzins-Abenteuer" zur Folge hätte. Diese wolle die SNB vermeiden.
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