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Unternehmensergebnis   27.11.2025 09:06:27

Rieter-CEO ist unzufrieden mit Aktienkursentwicklung

Winterthur (awp) - Rieter-CEO Thomas Oetterli hält die Aktie des Unternehmens für massiv unterbewertet. Im aktuellen Preis sei weder die Barmag-Akquisition noch eine Normalisierung des Nachfragezyklus enthalten, sagte er in einem Interview mit "Cash.ch" vom Donnerstag.

Die Rieter-Aktie kostet aktuell rund 3,10 Franken. Für ein "stimmige Marktkapitalisierung" bräuchte es laut Oetterli einen Kurs "irgendwo bei 5,30 Franken."

"Der Markt sieht Rieter und unsere kurzfristigen Zukunftsaussichten derzeit kritisch", so Oetterli. Gründe seien wohl das Umfeld, die geopolitischen Unsicherheiten und der Umstand, dass die Barmag-Transaktion noch nicht abgeschossen sei und noch keine kombinierte Guidance vorliege. "Hinzu kommt auch noch die geringe Liquidität im Titel", so der CEO. "Deshalb müssen wir noch um ein bisschen Geduld bitten." 

Auch Selbstkritik

Der Firmenchef gibt sich aber auch selbstkritisch, wie die erhoffte Markterholung kommuniziert wurde: "Die Kritik, dass wir in der Kommunikation mit dem Finanzmarkt zu optimistisch waren, ist fair. Daraus werden wir unsere Lehren ziehen." Entsprechend bleibe der kurzfristige Ausblick eher verhalten. "Und wenn es besser wird, dann nehmen wir es gerne mit. Denn wir wissen, dass die Markterholung kommt, aber wir wissen nicht wann."

Dividende nicht erste Priorität

Oetterli räumte im Interview ausserdem ein, dass "ruhigeres Fahrwasser" einfacher gewesen wäre, um die Barmag-Übernahme durchzuziehen. "Über den Zeitpunkt kann man sicherlich streiten angesichts des schwierigen Marktumfeldes. Aber wenn die Barmag an einen chinesischen Wettbewerber gegangen wäre, dann wäre diese Chance für immer und ewig dahin gewesen."

Die schwache Nachfrage und die Grossakquisition haben auch Konsequenzen für die Ausschüttungspolitik. "Kurzfristig liegt der Fokus auf der finanziellen Stabilität", so Oetterli.

Mittelfristig müsse die Priorität zuerst sein, die Firma so schnell wie möglich zu entschulden. "Und wenn man dann auf einem Level ist, wo man sagt, die Schuldenlast ist nachhaltig, dann kann man anfangen, attraktive Dividenden zu zahlen.


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