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Unternehmensergebnis   01.12.2025 12:24:49

Dringendes Software-Update für tausende Airbus-Jets - Aktie verliert

TOULOUSE/FRANKFURT (awp international) - Nach der Aufforderung zu einem dringenden Software-Update für tausende Airbus -Jets haben Fluggesellschaften rasch gehandelt. An der grossen Mehrheit der rund 6.000 betroffenen Maschinen der Modellfamilie A320 seien die notwendigen Änderungen bereits erledigt, teilte der weltgrösste Flugzeughersteller am Montag in Toulouse mit. Nur knapp 100 Maschinen bräuchten eine andere Lösung - nämlich einen Hardware-Tausch, erklärte ein Konzernsprecher. Für die Airbus-Aktie ging es nach den Neuigkeiten dennoch abwärts.

Das Papier verlor am Montagmorgen als stärkster Verlierer im Dax mehr als acht Prozent auf 188,04 Euro und lag damit wieder klar unter der Marke von 200 Euro. In den Monaten zuvor hatte die Airbus-Aktie jedoch deutlich zugelegt. So kletterte ihr Kurs Ende Oktober auf knapp 217 Euro und lag damit so hoch wie nie zuvor.

Der Konzern und die europäische Luftfahrtbehörde EASA hatten die betroffenen Fluggesellschaften aufgefordert, eine andere Softwareversion zu installieren. Die Erkenntnis basiert den Angaben zufolge auf einem Zwischenfall von Ende Oktober. Ohne die verordneten Änderungen hätten die Maschinen in Kürze nicht mehr starten dürfen.

Der Fehler betrifft den sogenannten Elevator Aileron Computer, der in Airbus-Jets anhand einer ganzen Reihe von Daten wichtige Flugeinstellungen steuert. Der Rechner stammt vom französischen Hersteller Thales .

In den meisten Fällen genügte es, die installierte Software auf die vorherige Version zurückzusetzen. Nur in knapp 100 älteren Maschinen gehe dies nicht, erklärte der Airbus-Sprecher. Deren Computer funktionierten nicht mit der vorherigen Softwareversion und müssten ausgetauscht werden. Branchenexperte Charles Armitage von der US-Bank Citigroup schätzt jedoch, dass der Ärger den Airbus-Konzern finanziell letztlich kaum belasten wird.

Die Einschränkungen für den Flugverkehr blieben jedenfalls überschaubar. Einige Airlines nahmen bereits ab Freitagabend das Software-Update vor. Viele Flugreisende, die auf eine A320-Maschine gebucht waren, bekamen von der kurzfristigen Aktion also kaum etwas mit.

Airbus hatte zuvor mitgeteilt, dass intensive, von der Sonne ausgelöste Partikelströme eine fehlerhafte Datenverarbeitung im Flugzeug zur Folge haben könne. Dies sei für die Steuerung von entscheidender Bedeutung. Laut einer Wissenschaftlerin einer Pariser Universität kann es zu einer solchen Beeinträchtigung von Flugzeugen kommen, wenn von der Sonne ausgesendete elektrisch geladene Teilchen Strahlung in die Erdatmosphäre abgeben.

Im Wesentlichen würden die Partikel zwar von der Atmosphäre abgelenkt, die wie eine Barriere wirke, sagte die stellvertretende Astronomin an der Universität Paris-Saclay, Barbara Perri, der Zeitung "Le Parisien". Einige würden jedoch in Form von Strahlung wieder abgegeben, die in die Erdatmosphäre vordringe. Diese Strahlung könne dann von Flugzeugen absorbiert werden, was deren elektronisches System stören könne.

Die Airbus-Modellfamilie A320 ist mit mehr als 12.000 ausgelieferten Maschinen in den Längenvarianten A318 bis A321 die meistverkaufte Flugzeugreihe der Welt. Vor allem mit der Neuauflage A320neo stieg der Hersteller zum Marktführer bei Kurz- und Mittelstreckenjets auf und verdrängte den US-Konzern Boeing mit seiner 737-Reihe auf den zweiten Platz.

Der bekannt gewordene Zwischenfall ereignete sich laut EASA auf einem Flug der US-Gesellschaft Jetblue am 30. Oktober. Das Flugzeug habe nach einem Problem mit der Flugsteuerung und einem plötzlichen unkontrollierten Höhenverlust notlanden müssen.

Wie andere Gesellschaften begann auch die Lufthansa noch am Freitag mit der Umsetzung der von Airbus vorgeschriebenen Massnahmen. "Lufthansa hat bei allen betroffenen Flugzeugen ihrer A320-Flotte Software-Anpassungen durchgeführt und diese Massnahme im Verlauf des Samstags, 29. November, erfolgreich abgeschlossen", teilte eine Sprecherin am Montag mit. Die Updates hätten sich nicht auf den Flugbetrieb ausgewirkt.


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